Spekulanten brauchen Geld Krypto-Crash flutet Markt mit Luxusuhren
01.08.2022, 12:03 Uhr
Der Boom der Kryptowährungen erhöhte die Nachfrage nach Luxusuhren.
(Foto: imago/Manfred Segerer)
Rasant steigende Krypto-Kurse sorgten für größere Nachfrage nach Luxus am Handgelenk. Doch mit dem Absturz der Kryptowährungen geht es nun in die andere Richtung. Krypto-Zocker machen ihre Luxusuhren zu Geld.
Der Crash der Kryptowährungen rund um Bitcoin hat eine unerwartete Folge: Der Markt für Second-Hand- Luxusuhren erlebt eine regelrechte Schwemme. Die Preise für bisher nur schwer zu findende Modelle etwa von Rolex und Patek Philippe fallen wegen des wachsenden Angebots deutlich, wie die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf die Handelsplattform Chrono24 berichtet. Die in Karlsruhe ansässige Firma hat nach eigenen Angaben mehr als eine halbe Million Luxusuhren im Angebot.
Das heißt allerdings nicht, dass die Sammlerstücke billig sind. Bei einigen Modellen seien die Preise in letzter Zeit gestiegen. "Wurde eine Patek Philippe Nautilus 5711A - Neupreis 35.000 US-Dollar - noch im ersten Quartal für bis zu 240.000 US-Dollar verkauft, betragen die aktuellen Preise ca. 190.000 US-Dollar", so Chrono24. Das ist immer noch mehr das Fünffache des Listenpreises. Die erzielten Preise seien zwar in den letzten Wochen zurückgegangen, würden aber noch immer deutlich über dem Niveau der letzten Jahre liegen.
Zinswende drückt Kryptowährungen
Ein lange boomender Markt hatte die Kurse von Kryptowährungen durch die Decke gehen lassen. Das sorgte laut "Bloomberg" dafür, dass eine neue Käuferschicht für Luxusuhren entstand, die die Preise für einige Modelle etwa von Rolex, Audemars Piquet und Patek in die Höhe trieb. Angefeuert wurden die Kursgewinne durch die extrem lockere Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken und die große Risikofreude vieler Anleger.
Als angeführt von der US-Fed viele Zentralbanken angesichts der hohen Inflation begannen, die Liquiditätsschwemme zu beenden, rauchten die Kryptowährungen in den Keller. Vielen Spekulanten ging das Geld aus, um zu zocken. Und einige von ihnen verkaufen ihre Erwerbungen wieder.
Chrono24 verzeichnete im ersten Halbjahr eine Steigerung des Handelsvolumens von mehr als 50 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Unternehmenschef Tim Stracke führt das auf zwei Gründe zurück: Zum einen seien bei einigen Modellen die Preise gestiegen, zum anderen gibt es ein größeres Angebot.
Quelle: ntv.de, jga