Fünf Millionen Dollar gefordert L'Oréal-Kundinnen klagen wegen Haarausfall
16.09.2016, 11:54 Uhr
Bisher haben sich 100.000 US-Amerikanerinnen gegen den Kosmetik-Konzern zusammengeschlossen.
Kahl und verbrannt statt voll und seidig ist angeblich das Ergebnis eines Haarpflegeprodukts, das den Kosmetikkonzern L'Oréal in den USA in Bredouille bringt. Tausende Betroffene melden sich zu Wort und pochen auf Entschädigungen in Millionenhöhe.
Der französische Kosmetikgigant L'Oréal ist in den USA auf Zahlung von Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt worden, weil ein Glättungsmittel das Haar der afro-amerikanischen Kundinnen nicht wie versprochen "voller und seidiger" machte - sondern laut Klage zu Haarausfall führte. Der Sammelklage hätten sich bereits 100.000 Betroffene angeschlossen, sagte der Anwalt Ben Meiselas von der Kanzlei Mark Geragos. Sie verlangten eine Entschädigung in Höhe von insgesamt mindestens fünf Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro).
Die Anwendung des Mittels der Marke Softsheen-Carson habe zu "verstörenden und besorgniserregenden Verletzungen wie Haarausfall, Blasen und Verbrennungen" geführt, heißt es in der am Mittwoch in Kalifornien eingereichten Klageschrift. Anwalt Meiselas sagte, er strebe einen Vergleich mit L'Oréal an: "Es liegt an ihnen, ein Gerichtsverfahren zu vermeiden."
Der Kosmetikkonzern erklärte, er wisse von einer Klage zweier Kunden vor US-Gerichten wegen des Glättungsmittels Optimum Amla Legend von Softsheen-Carson. Glättungsmittel seien "technische Produkte", die laut Gebrauchsanweisung anzuwenden seien. Laufende Klagen kommentiere L'Oréal nicht.
L'Oréal wirbt für das Produkt mit dem Inhaltsstoff Amla-Öl, gewonnen aus der Frucht der Indischen Stachelbeere. In der Klageschrift heißt es, das Mittel enthalte "kaum Amla-Öl", sondern stattdessen eine "gefährliche Mischung aus stark reizenden und potenziell giftigen Mitteln".
Quelle: ntv.de, apo/AFP