Insolvenz abgewendet? Lilium zittert um seine Zukunft
17.02.2025, 16:35 Uhr Artikel anhören
Die Münchner Firma arbeitet seit 2015 an elektrischen Senkrechtstartern, die eines Tages im Personenverkehr zum Einsatz kommen sollen.
(Foto: picture alliance/dpa/Lilium)
Der Flugtaxi-Entwickler Lilium steht vor einer möglichen Rettung durch einen Investor. Er hat 150 Millionen Euro in Aussicht gestellt, die das Unternehmen dringend benötigt. Doch die Rettung ist noch nicht in trockenen Tüchern.
Anders als in der vergangenen Woche befürchtet, muss der Flugtaxi-Entwickler Lilium laut einem "Handelsblatt"-Bericht keine erneute Insolvenz anmelden. Der slowakische Unternehmer Marian Boček soll demzufolge die kurzfristige Zahlung der dringend erwarteten 150 Millionen Euro in Aussicht gestellt haben. In trockenen Tüchern sei die Rettung damit aber noch nicht. Das Geld müsse noch auf dem Konto eingehen. Bis dahin soll an Übergangslösungen gearbeitet werden, ist aus dem Umfeld des Unternehmens laut "Handelsblatt" zu hören. Boček ist der Hauptinvestor eines Konsortiums, namens Mobile Uplift Corporation (MUC), das die werthaltigen Teile von Lilium übernehmen will.
Die Münchner Firma arbeitet seit 2015 an elektrischen Senkrechtstartern, die eines Tages im Personenverkehr zum Einsatz kommen sollen. Die Entwicklung verschluckte seit dem Start rund 1,5 Milliarden Euro an Investorengeldern. Weil eine weitere Finanzierung ausblieb, musste Lilium im Oktober eine Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden.
Im Dezember sah es dann so aus, als könne doch noch eine Rettung gelingen: Das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC) wollte das Betriebsvermögen einer Lilium-Tochterfirma abkaufen. Rund 200 Millionen Euro stellte es dafür in Aussicht. Davon sollten wohl rund 150 Millionen Euro von DTM Investments kommen, dem Unternehmen des slowakischen Investors Marian Boček.
Mit dem Erlös wollte Lilium-Vorstandschef Klaus Roewe den Fortbestand der Flugtaxi-Firma sichern. Im Dezember klang Roewe noch optimistisch, dass die Rettung gelingen könne: Der Deal sei "ein wichtiger Durchbruch" und könne schon Anfang Januar in trockenen Tüchern sein. Seltsam aber: Bei Lilium kam offenbar nichts an - zumindest nicht bei den Mitarbeitern.
Etwa 1.000 Angestellte würden noch immer auf ihr Januargehalt warten, berichtet die "Wirtschaftswoche". Diese Woche meldete sich dann Liliums wichtigster, potenzieller Geldgeber Boček in der "Bild"-Zeitung zu Wort. "Die Rettung ist in vollem Gange", versicherte er. Ob das zutrifft, wird sich wohl in den nächsten Stunden zeigen.
Der Text ist zuerst bei Capital.de erschienen.
Quelle: ntv.de