Wirtschaft

Frankfurt und München betroffen Lufthansa-Tochter streikt vor Weihnachten

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Der Ferienflieger wurde erst 2021 gegründet.

Der Ferienflieger wurde erst 2021 gegründet.

(Foto: picture alliance / Markus Mainka)

Auch das noch: Kurz vor Weihnachten macht nicht nur die Witterung den Bahnkunden zu schaffen, nun streikt auch noch die Lufthansa-Tochter Discover am 23. Dezember. Betroffen sind zwei der größten deutschen Großflughäfen.

Unmittelbar vor Weihnachten hat die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihre Mitglieder zu einem Warnstreik bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines aufgerufen. Es sollen alle Starts aus Deutschland in der Zeit zwischen 8 und 13 Uhr bestreikt werden, wie die Gewerkschaft mitteilte. Während die Fluggesellschaft mit Unverständnis reagierte, warf die Gewerkschaft dem Unternehmen vor, Verhandlungen über einen Tarifvertrag in die Länge zu ziehen.

In der fraglichen Zeit stehen auf dem Frankfurter Flugplan elf Discover-Flüge, unter anderem zu Langstreckenzielen in Florida und der Dominikanischen Republik. In München ist die Gesellschaft unter Flugnummern der Lufthansa unterwegs, so dass letztlich 16 Abflüge bestreikt werden könnten. Die Zahl der betroffenen Passagiere blieb zunächst unklar.

Die 2021 gegründete Fluggesellschaft Discover Airlines, bis September unter dem Namen Eurowings Discover bekannt, ist der neue Ferienflieger des Lufthansa-Konzerns. Die Airline hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main, betreibt eine Flotte von 24 Flugzeugen, die touristische Ziele auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke ansteuern, und beschäftigt rund 2000 Mitarbeitende.

Anlass für den Warnstreik sind laut Gewerkschaft die festgefahrenen Verhandlungen um den ersten Tarifvertrag für Piloten bei der noch jungen Konzerntochter. Arbeitgeber und Gewerkschaft seien zwischenzeitlich auf einem guten Weg gewesen, zumindest eine Teileinigung erzielen zu können, hatte die VC am Vortag erklärt. Die Arbeitgeber hätten aber bis zuletzt "eine Hinhaltetaktik angewandt, indem sie Zugeständnisse wieder vom Tisch zogen und gleichzeitig neue Bedingungen für eine Tarifierung forderten", kritisierte die VC. Man brauche sichere Rahmenbedingungen für das Cockpit-Personal.

VC erklärte, dass es bei den Forderungen der Gewerkschaft unter anderem um die Einführung einer Gehaltstabelle und Regelungen zu Flugdienst- und Ruhezeiten gehe. Es handelt sich um den ersten Warnstreik. Alles weitere hänge davon ab, "ob der Arbeitgeber unsere Warnung ernst nimmt".

Das Unternehmen sprach hingegen von "sehr guten fortgeschrittenen Gesprächen". Man sei auf der Zielgeraden zum Abschluss eines Tarifvertrages. "Es lagen bereits Teileinigungen vor und die klare Intention, zeitnah im Januar weiterzuverhandeln und rasch zum Abschluss zu kommen", sagte eine Sprecherin. Lösungen könnten nur am Verhandlungstisch gefunden werden und man sei jederzeit zur Fortsetzung der gemeinsamen Gespräche bereit.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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