Wirtschaft

"Interessante Firma, aber ..." Maersk will Bahn-Tochter Schenker nicht mehr

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Maersk sieht bei Schenker zu viele Herausforderungen - und zieht sich aus dem Bieterprozess zurück.

Maersk sieht bei Schenker zu viele Herausforderungen - und zieht sich aus dem Bieterprozess zurück.

(Foto: picture alliance / ABBfoto)

Die Deutsche Bahn will in diesem Jahr einen Käufer für Schenker finden, um sich stärker auf das Kerngeschäft der Eisenbahn zu konzentrieren. Vier potenzielle Interessenten gibt es, einer davon ist nun allerdings aus dem Rennen: die dänische Reederei Maersk.

Die dänische Reederei Maersk bietet nicht mehr für die internationale Spedition Schenker der Deutschen Bahn. "Unsere Prüfung hat ergeben, dass Schenker ein interessantes Unternehmen ist", erklärte Maersk-Chef Vincent Clerc. Aber ein vertiefter Blick habe auch viele Herausforderungen bei einer Integration von Schenker in das Unternehmen gezeigt. "Wir sind zum Schluss gekommen, dass Schenker jetzt zu kaufen nicht die richtige Sache zu diesem Zeitpunkt wäre."

Moeller-Maersk
Moeller-Maersk 1.864,50

Die Aktien von Maersk stiegen daraufhin an der Börse um sechs Prozent. Die Papiere der dänischen Spedition DSV, die auch für Schenker bietet, legten um fünf Prozent zu.

Die Deutsche Bahn will in diesem Jahr einen Käufer für Schenker finden. Zuletzt hatten mit dem Verkaufsprozess Vertraute noch von vier Bietern, einschließlich Maersk, gesprochen. Somit wären jetzt noch die DSV, eine Finanzinvestoren-Gruppe um CVC sowie der saudische Konzern Bahri im Rennen. Die bisherigen Gebote lagen demnach von unter 15 Milliarden Euro bis deutlich darüber. Ein endgültiges Gebot erwartet die Bahn Insidern zufolge von den Unternehmen noch im Juli. Ein Kauf wäre für Moeller-Maersk also auf jeden Fall teuer geworden, einige Beobachter waren von der finanziellen Logik eines Kaufs ohnehin nicht überzeugt.

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Die Bahn will Schenker verkaufen, um sich auf das Kerngeschäft der Eisenbahn in Deutschland zu konzentrieren und die Schuldenlast von rund 34 Milliarden Euro abzubauen. Dies ist wichtig, damit der Logistikkonzern keine Einbußen bei der Kreditwürdigkeit hinnehmen muss. Andernfalls würde es dazu führen, dass die Zinszahlungen auf die Schulden weiter steigen.

Quelle: ntv.de, mba/ rts

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