Wirtschaft

Konzern will Abfindung zurück McDonald's verklagt Ex-Chef nach Sex-Affäre

Unter Easterbrook gelang es McDonald's, Kunden und Marktanteile zurückzugewinnen.

Unter Easterbrook gelang es McDonald's, Kunden und Marktanteile zurückzugewinnen.

(Foto: imago images/ZUMA Press)

Eine intime Beziehung zu einer Mitarbeiterin kostet McDonald's-Boss Easterbrook Ende 2019 den Job. Eine saftige Abfindung kassiert der damalige CEO trotzdem, da das Verhältnis nicht körperlich war. Neue Ermittlungen decken nun weitere betriebsinterne Romanzen des 53-Jährigen auf.

McDonald's hat den wegen einer Romanze am Arbeitsplatz entlassenen Firmenchef Steve Easterbrook nun auch verklagt. Die Fast-Food-Kette wirft ihm in der Klage vor, er habe drei weitere Beziehungen in der Firma gehabt und darüber gelogen. McDonald's will nun das millionenschwere Abfindungspaket rückgängig machen, das Easterbrook bei der Kündigung im November noch bekommen hatte.

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Im November hatte der Konzern mitgeteilt, der 53-Jährige habe als Führungskraft gegen die Unternehmensrichtlinien verstoßen und "schlechtes Urteilsvermögen gezeigt", indem er eine einvernehmliche Beziehung mit einer Mitarbeiterin eingegangen sei. Es handelte sich damals um eine nicht-physische, einvernehmliche Beziehung, die SMS und Videoanrufe beinhaltete. Easterbrook hatte in einer Anhörung betont, es sei die "einzige intime Beziehung" zu einer Angestellten gewesen. Das Beschäftigungsverhältnis war beendet worden, ohne dass ein konkretes Fehlverhalten als Kündigungsgrund genannt worden war. Als Abfindung kassierte er rund 40 Millionen US-Dollar.

Nacktbilder von Dienstmail verschickt

Der neuen Klage zufolge erfuhr die Firma über einen anonymen Hinweis von den weiteren Fällen. Die daraufhin eingeleitete Untersuchung habe unter anderem ergeben, dass für eine der Beschäftigten von Easterbrook während der Beziehungen ein Aktienpaket im Wert von mehreren Hunderttausend Dollar gebilligt worden sei, erklärte McDonald's. Easterbrook äußerte sich zunächst nicht zu der Klage.

Als Beweismittel führten die Ermittler Dutzende Nacktbilder und ausdrücklich sexuelle Videos von mehreren Frauen an. Easterbrook soll die Bilder als Anhang von seinem dienstlichen an sein persönliches E-Mail-Konto geschickt haben. "Hätte der Vorstand von diesen Informationen gewusst, hätte er nicht den Inhalten des Auflösungsvertrags zugestimmt", erklärte McDonald's.

In vielen börsennotierten US-Konzernen gelten strenge Regeln für Affären am Arbeitsplatz, so auch bei McDonald's. Der britische Manager, der geschieden ist und drei Kinder hat, hatte den Spitzenposten beim Fast-Food-Giganten im März 2015 vom glücklosen Vorgänger Don Thompson übernommen. Unter Easterbrook gelang es McDonald's, Kunden und Marktanteile zurückzugewinnen, auch wenn es der Branchenführer im umkämpften US-Heimatmarkt weiterhin mit harter Konkurrenz zu tun hatte.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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