Wirtschaft

Klare Grenzen im Gaza-Krieg Microsoft kappt Israels Militär bestimmte Dienste

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Einem Bericht zufolge soll es zu einer Massenüberwachung von Palästinensern durch die israelischen Streitkräfte gekommen sein.

Einem Bericht zufolge soll es zu einer Massenüberwachung von Palästinensern durch die israelischen Streitkräfte gekommen sein.

(Foto: picture alliance / Middle East Images)

Israels Armee soll bestimmte Cloud- und KI-Dienste von Microsoft genutzt haben, um palästinensische Zivilisten zu überwachen. Das Tech-Unternehmen prüft die Vorwürfe - und findet offenbar entsprechende Beweise. Für die israelischen Verteidigungskräfte hat das Konsequenzen.

Das Technologieunternehmen Microsoft stellt dem israelischen Verteidigungsministerium bestimmte Cloud- und KI-Dienste nicht mehr zur Verfügung. Man wolle Sorge tragen, dass Microsoft-Dienstleistungen nicht für die Massenüberwachung palästinensischer Zivilisten verwendet werden können, erklärte Firmenpräsident Brad Smith in der Nacht.

"Wir stellen Technologie nicht zur Verfügung, um eine Massenüberwachung von Zivilisten zu ermöglichen. Dieses Prinzip haben wir in allen Ländern der Welt angewandt und seit mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder darauf bestanden," betonte Smith.

Hintergrund ist ein Bericht der britischen Zeitung "The Guardian" vom 15. August, wonach eine Einheit des israelischen Militärs Microsofts Cloud-Plattform "Azure" für die Speicherung von Daten aus Telefongesprächen nutzen soll. Die Informationen sollen durch die Massenüberwachung von Zivilisten im Gazastreifen und dem Westjordanland gesammelt worden sein.

Microsoft hatte daraufhin eine Untersuchung der Vorwürfe angekündigt. Die Überprüfung sei zwar noch im Gange, das Unternehmen habe jedoch "Beweise gefunden, die Elemente der Berichterstattung des 'Guardian' stützen", so Smith. Dabei handele es sich um die Nutzung von KI-Diensten und den Zugang zum niederländischen Azure-Rechenzentrum.

Das Unternehmen wolle sicherstellen, dass seine "Dienste nicht zur Massenüberwachung von Zivilisten verwendet werden," begründet Smith die Entscheidung, die dem israelischen Verteidigungsministerium mitgeteilt worden sei.

Quelle: ntv.de, spl/dpa

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