Wirtschaft

Wall Street sonst wenig bewegt Microsoft zeitweise wertvoller als Apple

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Der kurze Schwung an der Wall Street ließ nach Veröffentlichung der neuen Preisdaten schnell nach.

Der kurze Schwung an der Wall Street ließ nach Veröffentlichung der neuen Preisdaten schnell nach.

(Foto: REUTERS)

Seit Tagen fiebert die Wall Street den neuen Preisdaten entgegen. Grund zur Euphorie liefern die dann nicht, per Saldo bewegen sich die US-Börsen kaum von der Stelle. Auffallend ist neben dem Bitcoin vor allem der Verlauf der Microsoft-Papiere.

Die Wall Street hat ihre anfänglichen Gewinne nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten wieder abgebaut. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag kaum verändert auf 37.711 Punkten. Der technologielastige Nasdaq stagnierte bei 14.970 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,1 Prozent auf 4780 Punkte ein.

Bitcoin
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Die Kerninflation, bei der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise außen vor bleiben, sank in den USA im Dezember auf 3,9 von zuvor 4,0 Prozent. Von Reuters befragte Experten waren von einem Rückgang auf 3,8 Prozent ausgegangen. Die Investoren befürchten, dass die Zahlen die US-Notenbank dazu veranlassen, die ersehnte Lockerung der Geldpolitik zeitlich zu verschieben. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die hohe Inflation zu dämpfen. "Bei diesen Zahlen ist es schwer vorstellbar, dass die Fed bei ihrer Sitzung im Januar auf eine Lockerung der Geldpolitik während der nächsten Sitzung im März hinweist", sagte Michael Feroli, Chefvolkswirt der US-Großbank JP Morgan. Mehr als 65 Prozent der Anleger hoffen derzeit auf eine erste Zinssenkung im März. Fallende Zinsen beim Fed-Entscheid im Mai gelten als mehr oder weniger ausgemacht. Die meisten Analysten erwarten dagegen keine Lockerung der Geldpolitik vor der zweiten Jahreshälfte.

Am Ölmarkt trieben Sorgen um die Lage in Nahost die Preise erneut nach oben. Die Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuerten sich um jeweils rund anderthalb Prozent auf 77,85 und 72,48 Dollar pro Barrel (159 Liter). Anlass war eine Mitteilung der britischen Marinebehörde UKMTO, wonach ein Öltanker in den Gewässern 50 Seemeilen östlich vor Oman gekapert worden sei.

Bitcoin landet wieder auf Vortagesniveau

Der Bitcoin knackte nach der Zulassung erster Bitcoin-Spot-ETFs in den USA die 49.000-Dollar-Marke. Mit 49.051,33 Dollar war die wichtigste Cyber-Devise zeitweise so teuer wie seit 2021 nicht mehr. Gewinnmitnahmen drückten sie allerdings kurz darauf zurück auf das Vortagesniveau von rund 46.000 Dollar. Die Investoren machten auch bei den Bitcoin-Anbietern Kasse. Die Titel von Coinbase, Bitfarms und Riot Platforms bauten ihre früheren starken Gewinne wieder ab und verloren zwischen 6,7 und 15,8 Prozent.

Microsoft
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Bei anderen Einzelwerten überholte Microsoft Apple zeitweise als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt. Der Erfolg der Investitionen des Software-Konzerns in den ChatGPT-Hersteller OpenAI trieb seinen Börsenwert um zwei Prozent auf 2,903 Billionen Dollar. Apple hatte zur gleichen Zeit eine Marktkapitalisierung von 2,871 Billionen Dollar.

Die Anteilsscheine von Boeing ließen 2,3 Prozent Federn. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat eine formelle Untersuchung der jüngsten Sicherheitsprobleme bei Boeing angekündigt. Nach der Notlandung einer 737 MAX von Alaska Airlines wegen einer im Flug herausgebrochenen Kabinenwand am vergangenen Freitag hatte die FAA ein Flugverbot für 171 Flugzeuge dieses Typs verhängt. Nun erklärte die Behörde, sie werde prüfen, ob das Unternehmen bei der Einhaltung von Regeln versagt habe. Der Beinahe-Absturz bei Alaska Airlines "hätte nie passieren dürfen und darf sich nicht wiederholen".

Quelle: ntv.de, ino/rts

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