Wirtschaft

Investor wertet Beteiligung ab Musk vernichtet X-Milliarden

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Es läuft nicht rund bei X.

Es läuft nicht rund bei X.

(Foto: IMAGO/Political-Moments)

Werbekunden ziehen sich zurück, die Nutzerzahlen sinken offenbar deutlich: X hat nach der Übernahme durch Elon Musk mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Wert des Netzwerks schrumpft zusammen.

Für satte 44 Milliarden Dollar hat Elon Musk X gekauft, früher als Twitter bekannt. Doch mittlerweile hat sich ein Großteil davon in Luft aufgelöst. Die Investmentfirma Fidelity stufte den Wert ihrer Anteile an dem Netzwerk massiv herunter. Sie seien mittlerweile 71,5 Prozent weniger wert als zum Zeitpunkt des Kaufs im Herbst 2022. Damit wäre X nur noch etwa 12,7 Milliarden Dollar schwer. Im Mai hatte Fidelity den Wert von X noch auf etwa 15 Milliarden Dollar beziffert - ein Drittel der Summe, die Musk für die feindliche Übernahme aufgetrieben hatte.

Fidelity gehört zu den mehr als ein Dutzend Investoren, die sich an dem Kauf beteiligt hatten. Der Fonds setzte mehr als 316 Millionen Dollar ein. Doch nach und nach verringerte die Firma ihre Anteile. Die Beteiligung wird nun mit knapp 5,6 Millionen Dollar bewertet.

Allein im November stufte Fidelity den Wert um fast 11 Prozent zurück. In diesem Monat hatte Musk Werbekunden gesagt, sie könnten "sich verpissen" ("Go fuck yourself"). Seit Musk das Unternehmen übernahm, hat X Schwierigkeiten, Werbekunden an sich zu binden. Auslöser für den verbalen Mittelfinger Musks war die Ankündigung von großen Konzernen, darunter Apple, Walt Disney und IBM, die Werbung auf X auszusetzen.

Der Hintergrund: Musk hatte einem Nutzer von X recht gegeben, der in einem antisemitischen Beitrag geschrieben hatte, "jüdische Gemeinschaften" würden "Hass gegen Weiße" schüren. Das sei "die tatsächliche Wahrheit", so Musk. Hintergrund ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, derzufolge Juden einen heimlichen Plan verfolgen, illegale Migranten in westliche Länder zu bringen, um die weißen Mehrheiten zu schwächen.

X kommt nicht zur Ruhe

Musk sagte später, das sei wahrlich der "schlimmste und dümmste Post" gewesen, den er je abgesetzt habe. Er entschuldige sich dafür und versicherte, er sei missverstanden worden. Zugleich bekräftigte er, dass es aus seiner Sicht ein Problem mit Rassismus gegen Weiße gebe.

Davor hatte die Non-Profit-Organisation "Media Matters" berichtet, dass Werbung bekannter Marken bei X neben Beiträgen auftauchte, in denen Hitler und der Nationalsozialismus verherrlicht wurden. Musk bezeichnete Media Matters als "das pure Böse" und kündigte eine "thermonukleare Klage" gegen die Autoren an.

Auf die feindliche Übernahme von Twitter durch Musk war eine Reihe abrupter Veränderungen gefolgt - von Massenentlassungen über die Umstellung der Moderationsrichtlinien etwa zu Hassrede bis zum Verifizierungssystem des Netzwerks.

All das hat Werbekunden vertrieben. Die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" schätzt die Einnahmen aus dem Anzeigenverkauf für das vergangene Jahr auf insgesamt 2,5 Milliarden Dollar. Vor den von Musk ausgelösten Turbulenzen hätten diese Erlöse bei etwa 4 Milliarden Dollar gelegen. Der Abgang wichtiger Werbekunden ist ein Problem für Musk. Sollte X scheitern, "dann wegen eines Anzeigen-Boykotts", sagte er bei der Veranstaltung in New York. Das werde die Plattform "töten".

Doch nicht nur Werbekunden, auch einige Nutzer kehren X den Rücken. Der Dienst selbst veröffentlicht keine Angaben zu Nutzerzahlen mehr. Die Analysefirma Apptopia geht aber davon aus, dass die tägliche Nutzerzahl seit der Übernahme von 140 Millionen auf 121 Millionen gesunken ist.

Fidelity hat keine Insider-Infomationen über X, andere Investoren können das Unternehmen höher oder tiefer bewerten. Doch X hat dem Magazin "Fortune" zufolge bei einer Zuteilung von Aktien an Mitarbeiter sich selbst im vergangenen Oktober mit nur noch 19 Milliarden US-Dollar bewertet.

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Quelle: ntv.de, mit rts, dpa, AFP

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