Aktie rutscht ab Musks Parteigründung beunruhigt Investoren
07.07.2025, 13:54 Uhr Artikel anhören
Tesla leidet unter einer Nachfrageflaute und einem Rückgang des Aktienkurses.
(Foto: picture alliance / Consolidated News Photos)
Elon Musk kündigt die Gründung einer neuen Partei an und sorgt damit für Unruhe. Die Tesla-Aktie verliert deutlich an Wert. Experten und Investoren zeigen sich besorgt über die politischen Ambitionen des Tech-Milliardärs.
In den USA setzt die von Elon Musk angekündigte Gründung einer neuen Partei Tesla an der Börse zu. Die Aktien des Elektroautobauers rutschen im vorbörslichen Handel mehr als sieben Prozent ab. Sie fallen damit auch deutlich unter die Marke von 300 Dollar zurück. Die in Frankfurt notierten Tesla-Papiere geben mehr als vier Prozent nach. Der Tech-Milliardär und Tesla-Chef hatte am Wochenende auf seiner Plattform X erklärt, er werde die "Amerika-Partei" gründen. US-Präsident Donald Trump nannte den Plan von Musk "lächerlich".
Tesla leidet unter einer Nachfrageflaute und einem Rückgang des Aktienkurses. Seit Jahresbeginn haben die Papiere rund zwölf Prozent verloren. "Tesla braucht Musk als CEO und größten Aktivposten", teilten die Analysten von Wedbush daraufhin mit. Musk dürfe nicht wieder den politischen Weg einschlagen und sich gleichzeitig mit Trump anlegen. Wedbush-Analyst Dan Ives sieht die politischen Ambitionen Musks kritisch und sieht Anzeichen von Erschöpfung bei den Investoren in Bezug auf Musks politische Ambitionen. Dass Musk tiefer in die Politik eintauche und nun versuche, sich mit dem Establishment in Washington anzulegen, "ist genau die entgegengesetzte Richtung, die Tesla-Investoren und Aktionäre in dieser für die Tesla-Geschichte so wichtigen Zeit von ihm erwarten", schreibt Ives, langjähriger Tesla-Bulle bei Wedbush, in einer Mitteilung an die Kunden. Ungeachtet dessen behält Ives die Kaufempfehlung für die Aktie zunächst bei. Die Parteigründung versehe die Aktie jedoch mit einem weiteren Überhang.
US-Finanzminister Scott Bessent äußerte sich ebenfalls zu Musks jüngsten politischen Ambitionen. Bei CNN sagte er, Musks Stärke liege in seiner Fähigkeit, Unternehmen zu führen. "Ich glaube, dass die Vorstände seiner verschiedenen Unternehmen wollten, dass er zurückkommt und diese Unternehmen leitet, was er besser kann als jeder andere." Er könne sich daher vorstellen, dass diese Vorstände die Ankündigung nicht gut fanden und ihn ermutigen werden, sich auf seine geschäftlichen und nicht auf seine politischen Aktivitäten zu konzentrieren. Das hält auch Wedbush-Analyts Ives für denkbar. Seiner Einschätzung zur Folge wäre ein Einschreiten des Tesla-Vorstands "angesichts der politischen Natur dieses Unterfangens" keine Überraschung. "Je nachdem, wie weit Musk es treibt".
Ende Mai hat Musk auf einer Konferenz in Katar bekräftigt, dass er am Chefsessel bei Tesla festhalte und keine Pläne habe, das Unternehmen zu verlassen. Zugleich bekräftigte er, dass er mehr Tesla-Aktien haben wolle, damit kritische Investoren ihn nicht aus dem Job drängen können. Darüber hinaus sagte der Tech-Milliardär, dass er in Zukunft voraussichtlich weniger Geld für politische Zwecke ausgeben werde. "Ich denke, ich habe genug getan", sagte er zur Begründung.
Quelle: ntv.de, jki