Bei der Credit Suisse stehen viele Veränderungen an - der neue Chef Thiam will sich damit auch nicht allzu viel Zeit lassen. Einem Medienbericht zufolge will der Manager unter anderem eine Kapitalerhöhung ankündigen.

Der neue Chef von Credit Suisse, Tidjane Thiam, drückt offenbar auf die Tube. Bereits Anfang Oktober statt wie zunächst geplant erst im November werde der seit knapp drei Monaten amtierende Manager bekannt geben, wie es mit seiner Bank weitergehen soll, berichtet die "Schweiz am Sonntag". Thiam hatte seine "tiefgreifende strategische Überprüfung" Ende Juli angekündigt.

Zu Thiams Plänen gehört laut der Zeitung eine geplante Kapitalerhöhung, die möglichst früh angekündigt werden muss, damit die Märkte genügend Zeit haben, sich darauf einzustellen. Zudem werde Credit Suisse den Verkauf ihrer Private-Banking-Aktivitäten in den USA angehen, wo die Bank laut Insidern 100 Milliarden Franken von vermögenden Kunden verwaltet.

Massiv verkleinert werden soll das sogenannte Prime-Brockerage-Geschäft, Dienstleistungen für Großanleger wie Hedgefonds, die von der Bank unter anderem Kredite erhalten, um im großen Stil riskante Wetten auf den Finanzmärkten einzugehen. Ebenfalls deutlich zurechtgestutzt wird laut der Zeitung das Geschäft mit festverzinslichen Finanzanlagen.

In der Führungsmannschaft sind nach Angaben des Blattes ebenfalls Veränderungen geplant. Neben Vertrauten des Thiam-Vorgängers Brady Dougan soll offenbar auch Finanzchef David Mathers seine Aufgabe verlieren und auf seine zusätzliche Rolle als Leiter IT und Operations zurückgestuft werden. Eine Credit-Suisse-Sprecherin wollte sich zur neuen Strategie und zu anstehenden Personalveränderungen nicht äußern.