Wirtschaft

Echte Erholung bleibt aber aus Neuwagenmarkt startet mit kräftigem Plus ins neue Jahr

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Die Premiummarken BMW und Audi wuchsen um 44 bzw. 4,6 Prozent.

Die Premiummarken BMW und Audi wuchsen um 44 bzw. 4,6 Prozent.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Das abrupte Auslaufen der E-Auto-Förderung habe das Vertrauen der Kunden in den Hochlauf der Elektromobilität erschüttert, kritisieren Experten. Deshalb kommt keine richtige Freude auf, weil die PKW-Verkäufe im Januar zulegen - Grund ist vor allem der schwache Absatz im Vormonat.

Der deutsche Automarkt ist mit einem deutlichen Plus ins neue Jahr gestartet. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte, legten die PKW-Verkäufe im Januar um 19,1 Prozent auf 213.553 Einheiten zu. Die Erholung ist aber vor allem einer niedrigen Vergleichsbasis geschuldet.

Der Zuwachs sei vor allem durch den extrem schwachen Januar 2023 zu erklären, als insbesondere die Verkäufe von Elektroautos bedingt durch vorgezogene Käufe regelrecht eingebrochen waren, schreibt der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). "Die Januar-Zulassungszahlen im PKW-Markt insgesamt, aber auch im Elektromarkt haben bedingt durch Sondereffekte nur wenig Aussagekraft und spiegeln die Marktsituation nicht realistisch wider", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. "Wir rechnen in diesem Jahr weiterhin mit etwa 2,85 Millionen PKW und damit einem Markt deutlich unter dem Niveau der Vorkrisenjahre."

"Wir stecken im fünften Krisenjahr. Die Neuzulassungen bewegen sich seitwärts, von einer echten Erholung ist kaum etwas zu sehen", sagte Constantin M. Gall, Partner bei der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY. Der Januar 2024 liege etwa ein Fünftel unter dem Januar des Vorkrisenjahres 2019.

"Wir stehen vor einem Scherbenhaufen"

Unter den deutschen Marken verzeichnete Opel mit einem Anstieg von 72 Prozent das stärkste Wachstum. Marktführer Volkswagen erzielte ein Wachstum von 12,1 Prozent. Die Premiummarken BMW und Audi wuchsen um 44 bzw. 4,6 Prozent, während der Absatz von Mercedes um 0,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum sank.

Die Neuzulassungen von Elektroautos (BEV) stiegen um 24 Prozent auf 22.474 Fahrzeuge. Der Vergleichsmonat 2023 war extrem schwach, da es im vierten Quartal des Vorjahres 2022 wegen des bevorstehenden Auslaufens der E-Auto-Förderung Vorzieheffekte gegeben hatte.

"Wir stehen vor einem Scherbenhaufen", sagte Gall von EY. "Das Vertrauen der Kunden in den Hochlauf der Elektromobilität ist erschüttert, es ist nun an den Herstellern, den politisch gewünschten Hochlauf der Elektromobilität zu ermöglichen", sagte er. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 etwa 15 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen zu bringen, sei nach dem Aus für die Elektro-Förderung illusorisch geworden.

Die Autoproduktion war im Januar rückläufig. Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte, erreichte die PKW-Inlandsproduktion 312.100 Einheiten, ein Minus von vier Prozent zum Vorjahresmonat.

Quelle: ntv.de, lve/DJ

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