Wirtschaft

Hohe Kosten und neue Produkte Nordex rutscht in die tiefroten Zahlen

Nordex bestätigt trotz Anlaufschwierigkeiten die Jahresziele.

Nordex bestätigt trotz Anlaufschwierigkeiten die Jahresziele.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Nordex fehlte zu Jahresbeginn der Schub. Analysten erwarten aber, dass das Unternehmen damit das schwächste Quartal des Jahres hinter sich gebracht hat. Und auch der Windanlagenbauer zeigt sich zuversichtlich und rüttelt nicht an der Prognose.

Höhere Kosten für Rohstoffe und Logistik sowie eine Umstellung der Produktion und eine geringere Installationsleistung haben beim Windkraftanlagenhersteller Nordex im ersten Quartal für höhere Verluste gesorgt. "Der Start in das Jahr 2022 war schwierig und ist sicherlich anders verlaufen als alle erwartet haben", sagte CEO Jose Luis Blanco. "Die Kostensituation bleibt volatil, und es kommt zu deutlichen Unterbrechungen der Lieferketten." Die im Mai gesenkte Prognose bestätigte die Nordex SE. Der Aktienkurs brach zu Handelsbeginn ein, reduziert seitdem aber das Minus.

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Die Analysten von Metzler gehen davon aus, dass Nordex damit das schwächste Quartal für dieses Jahr hinter sich hat. Mit der Bestätigung der Ziele stelle das Unternehmen nahezu eine Verdopplung des Umsatzes in den kommenden Quartalen und eine deutliche Reduzierung der Verluste in Aussicht. Mit den deutlich gestiegenen Strompreisen dürften auch höhere Preise für die Anlagenbauer durchsetzbar sein und damit die Ertragsaussichten steigen. Die Analysten der Citigroup schrieben, wichtig sei nun ein glaubwürdiger Fahrplan für die Bilanz. Eine Kapitalerhöhung werde allgemein erwartet.

In den ersten drei Monaten des Jahres sank der Umsatz auf Jahressicht um gut ein Viertel auf 933 Millionen Euro. Das operative bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und vor Kosten für die Neuausrichtung der Produktion lag bei minus 52 Millionen Euro nach plus 10,4 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die bereinigte EBITDA-Marge lag damit bei minus 5,6 Prozent. Inklusive Neuausrichtungskosten betrug sie minus 13,9 Prozent. Den Konzernverlust weitete Nordex von 54,7 Millionen auf auf 150,5 Millionen Euro aus.

Im ersten Quartal installierte Nordex Anlagen mit einer Gesamtleistung von 867 Megawatt (MW) nach 1453 Megawatt im Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang ohne das Servicegeschäft betrug 903 Millionen Euro mit einer Nennleistung von 1165 MW nach 911 Millionen Euro und 1247 MW in der Vergleichsperiode.

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Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Umsatz von 5,2 Milliarden bis 5,7 Milliarden Euro und einer EBITDA-Marge von minus 4 Prozent bis 0. Darin enthalten sind alle einmaligen und nicht-operativen Kosten. Nordex bestätigte überdies das mittelfristige Ziel einer EBITDA-Marge von 8 Prozent.

Ursprünglich hatte Nordex seine Zahlen für das erste Quartal Anfang Mai vorlegen wollen. Wegen einer Cyberattacke musste die Veröffentlichung aber verschoben werden. Wegen dieser Verzögerung ist die Aktie auch aus den Indizes SDAX und TecDAX genommen worden. Die Zahlen müssen innerhalb von 75 Tagen nach Ende eines Berichtszeitraums vorgelegt werden.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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