Wirtschaft

Ende des Rotorblattbaus Nordex streicht in Rostock Hunderte Stellen

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Nordex beendet die Rotorproduktion in Rostock.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

In der Hansestadt Rostock hat der Windkraftanlagenbauer Nordex einen großen Produktionsstandort. An dem setzt das Unternehmen nun den Rotstift an. Rund 600 Beschäftigte sollen entlassen werden.

Der Windkraftanlagenbauer Nordex will die Produktion von Rotorblättern in Rostock Ende Juni einstellen. "Als deutsches und europäisches Unternehmen bedauern wir besonders, dass wir keine Alternative zu diesem schmerzhaften Schritt sehen", sagte Nordex-Chef José Luis Blanco. Mit dem Betriebsrat sollen kurzfristig ein Interessenausgleich und ein Sozialplan für die Beschäftigten verhandelt werden, wie der Windanlagenhersteller mitteilte. Von der Einstellung der Produktion wären rund 600 Mitarbeiter der weltweit rund 8600 Mitarbeiter betroffen. In Deutschland beschäftigt die Nordex Group rund 3150 Mitarbeiter.

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Das schwierige Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie eine Verschiebung der Nachfrage würden eine Anpassung der globalen Produktions- und Beschaffungsprozesse erfordern, begründete Nordex den Schritt. Seit der Einführung von Auktionssystemen an den meisten Energiemärkten sei die Branche weltweit durch zunehmenden Preiswettbewerb geprägt.

Vor diesem Hintergrund seien die Kosten für die Blattproduktion in Rostock im globalen Produktionsverbund und im weltweiten Projektgeschäft trotz aller bereits eingeleiteten Einsparungen nicht wettbewerbsfähig.

Neben der Rotorblattfertigung betreibt die Nordex Group in Rostock einen Produktionsstandort zur Fertigung von Maschinenhäusern, Naben und Triebsträngen (DMR). Zudem sind Mitarbeiter des Engineering sowie der Service-Organisation in Rostock tätig. Diese Mitarbeiter sind von der Maßnahme nicht betroffen.

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Für die Hansestadt in Mecklenburg-Vorpommern ist es der zweite Schlag in vergleichsweise kurzer Zeit. Am morgigen Dienstag beginnt das Insolvenzverfahren für die MV Werften. Nach einer Informationsveranstaltung für die Beschäftigten in Rostock will der Insolvenzverwalter am Nachmittag die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand informieren. Es geht um die Einrichtung von Transfergesellschaften für insgesamt 1600 bis 1800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen Standorten des Unternehmens. Neben Rostock sind das Wismar und Stralsund.

Ein "Kernteam" von rund 200 Beschäftigten soll nach früheren Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Christoph Morgen den Betrieb aufrechterhalten und gegebenenfalls das Kreuzfahrtschiff "Global Dream" weiterbauen. Die MV Werften hatten am 10. Januar Insolvenz angemeldet, nachdem in Verhandlungen zwischen dem Genting-Konzern als Eigentümer sowie dem Bund und dem Land Mecklenburg-Vorpommern keine Lösung für die weitere Finanzierung gefunden worden war. Die "Global Dream" ist zu etwa 75 Prozent fertiggestellt.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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