Hohe Kosten belasten Nordex wartet weiter auf Gewinn
29.03.2022, 15:44 Uhr
Nordex will die Kosten soweit wie möglich an die Kunden weiterreichen.
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Der Windanlagenbauer Nordex will in diesem Jahr deutlich mehr umsetzen. Doch weil die Produktionskosten steigen, wird es nicht reichen, um Geld zu verdienen. In den kommenden Jahren soll die Effektivität erheblich zulegen.
Der Windturbinenhersteller Nordex wird nach Einschätzung von Konzernchef Jose Luis Blanco im neuen Geschäftsjahr erneut Verluste einfahren. "Leider werden wir bei der Prognose, die wir gegeben haben, in diesem Jahr noch keine schwarzen Zahlen schreiben", sagte Blanco. Im vergangenen Jahr hatte Nordex einen Nettoverlust von 230 Millionen Euro gemeldet nach einem Minus von 130 Millionen im Jahr zuvor. Das erste Quartal werde schwach sein, was aber in der Prognose berücksichtigt sei, erläuterte der Manager. Der Konzern versuche, die gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe und Transport an die Kunden weiter zu reichen und treffe dabei auch auf Verständnis. Der Krieg in der Ukraine sorge aber für Verunsicherung.
Die direkten Folgen des Kriegs seien für Nordex überschaubar. Der Konzern verfolge in der Ukraine lediglich Projekte in einer Größenordnung von 280 Megawatt - bei einem Gesamtwert von rund 7000 Megawatt. Nordex versuche, die Projekte in der Ukraine zu verlagern. Die indirekten Folgen des Kriegs seien gravierender. Hierzu zählten etwa die Auswirkungen auf die Stahlproduktion oder den Transport. Beim Transport seien bislang viele Schiffe unterwegs gewesen, die unter russischer Fahne liefen oder russischen Eigentümern gehörten.
Im laufenden Jahr peilt Nordex bei Umsatz und Rendite mindestens das Vorjahresergebnis an. Die Erlöse sollen bei 5,4 Milliarden bis 6,0 Milliarden Euro liegen. 2021 hatte Nordex den Umsatz um 17 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro gesteigert. Die Ebitda-Marge soll bei 3,5 Prozent liegen. Sie war 2021 unter anderem wegen höherer Kosten auf 1,0 Prozent von 2,0 Prozent gesunken. Mittelfristig peilt Nordex weiter eine Marge von 8,0 Prozent an. Die Nordex-Aktie legte zeitweise um mehr als acht Prozent zu.
Quelle: ntv.de, jwu/rts