Wirtschaft

Über 50 Sicherheitslücken Norwegen will Pipelines besser gegen Sabotage schützen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Ein Zeichen der Verwundbarkeit der strategischen Anlagen war das rätselhafte Verschwinden eines Kabelteils vor der Küste Norwegens Anfang 2021.

Ein Zeichen der Verwundbarkeit der strategischen Anlagen war das rätselhafte Verschwinden eines Kabelteils vor der Küste Norwegens Anfang 2021.

(Foto: picture alliance / NTB)

Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist Norwegen der Erdgas-Hauptlieferant für den europäischen Kontinent. Das skandinavische Land liefert den Rohstoff vor allem über ein weitläufiges Netz an Unterwasser-Pipelines. Doch eine Untersuchung zeigt etliche wunde Punkte.

Die norwegische Sicherheitsbehörde hat mit Blick auf die russische Invasion in der Ukraine vor Sicherheitslücken in der Unterwasser-Infrastruktur des Landes gewarnt. In einem aktuellen Bericht forderte die Nationale Behörde für Norwegische Sicherheit (NSM) verbesserte Schutzmaßnahmen und zeigte wunde Punkte auf. Speziell die Leitungen für "Gas, Strom und elektronische Kommunikation" seien exponiert und sabotagegefährdet.

Ebenso wie andere wesentliche Anlagen im Land müssten bei der Unterwasser-Infrastruktur "Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden, um ein vernünftiges Level an Sicherheit zu erreichen", erklärte die NSM. Mehr als 50 Lücken in der nationalen Sicherheit seien identifiziert worden.

Die Untersuchung wurde nach den Sabotageakten gegen die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee im September 2022 gestartet. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine wurde Norwegen zum Hauptlieferanten für Erdgas auf dem europäischen Kontinent. Das skandinavische Land liefert das Gas hauptsächlich über ein weitläufiges Netz an Unterwasser-Pipelines. Zudem ist Norwegen einer der größten Exporteure von Erdöl - teilweise über Pipelines - und ein wichtiger Stromlieferant über Untersee-Kabel.

Ein Zeichen der Verwundbarkeit der strategischen Anlagen war das rätselhafte Verschwinden eines Kabelteils vor der Küste Norwegens Anfang 2021. Im Januar 2022 wurde dann ein Kabel gekappt, das die Kommunikation zwischen dem norwegischen Festland und der Inselgruppe Spitzbergen im Norden sicherstellte. In beiden Fällen wurden zunächst keine Verantwortlichen ausgemacht, wobei norwegische Medien Russland beschuldigten. Sie verwiesen darauf, dass in beiden Fällen jeweils russische Fischtrawler in den betroffenen Zonen unterwegs gewesen seien.

Quelle: ntv.de, can/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen