Aktie geht durch die Decke Novo Nordisk durchbricht 500-Milliarden-Schallmauer
31.01.2024, 16:04 Uhr Artikel anhören
In Deutschland kam Wegovy im vergangenen Jahr auf den Markt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bisher hat es nur der Luxusgüterkonzern LVMH geschafft, einen Börsenwert von mehr als einer halben Billion Euro zu erreichen. Nun zieht der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk nach. Grund ist eine Abnehmspritze.
Der Höhenflug des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk hält dank der begehrten Abnehmspritze Wegovy an. Nach Vorlage neuer Geschäftszahlen stiegen die Aktien im Tagesverlauf um weitere vier Prozent - in diesem Jahr haben sie knapp zwölf Prozent gewonnen, im vergangenen Jahr rund 60 Prozent. Novo Nordisk wird an der Börse mit mehr als 500 Milliarden Euro bewertet. Die Dänen sind erst das zweite europäische Unternehmen, dem das gelungen ist - nach dem französischen Luxuskonzern LVMH.
Nach einem Umsatz- und Gewinnsprung von mehr als 30 Prozent im vergangenen Jahr will Novo Nordisk weiter kräftig zulegen. "2024 werden wir uns darauf konzentrieren, mehr Patienten zu erreichen, unsere Pipeline voranzutreiben und zu erweitern sowie unsere Produktionskapazitäten weiter deutlich auszubauen", sagte Vorstandschef Lars Fruergaard Jörgensen. In den USA will Novo Nordisk die Lieferungen seiner niedriger dosierten Wegovy-Starterdosen gegenüber den vergangenen Monaten mehr als verdoppeln. Damit könnten wieder mehr neue Patienten Zugang zur Abnehmspritze erhalten.
Wegovy, das Mitte 2021 in den USA und im Sommer 2023 auch in Deutschland auf den Markt kam, hat Novo zu Rekordumsätzen verholfen. Novo hatte im Mai angekündigt, angesichts der immensen Nachfrage nach Wegovy den Zugang neuer Patienten in den USA zu beschränken und das Angebot an Starterdosen zu verknappen, um die bestehenden Patienten zuverlässig versorgen zu können. Währenddessen arbeitete das Unternehmen am Ausbau seiner Lieferkapazitäten.
Optimistischer Ausblick
Nach Angaben der US-Arzneimittelbehörde FDA sind in den USA vier von fünf Dosisstärken von Wegovy knapp. Doch laut Jörgensen sollten die Verschreibungen in den kommenden Wochen die höheren Lieferungen der Starterdosen widerspiegeln. Die Preise für das Medikament dürften sinken, da Wegovy durch die Markteinführung der Abnehmspritze Zepbound von Eli Lilly zum ersten Mal Wettbewerbsdruck spüren dürfte. "Der Wettbewerb wird sich um die Ausweitung des Angebots drehen", sagte Finanzvorstand Karsten Munk Knudsen. "Wir erwarten, dass die Preise bei weiterem Mengenwachstum allmählich sinken werden. Aber das wird durch die Mengenausweitung mehr als ausgeglichen werden."
Im vergangenen Jahr sprang der Umsatz von Novo im Adipositas-Geschäft um 147 Prozent. Insgesamt setzte der Konzern 232,3 Milliarden dänische Kronen (umgerechnet gut 31 Milliarden Euro) um, das ist ein Zuwachs von 31 Prozent binnen Jahresfrist. Zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von 36 Prozent zu Buche. Der operative Gewinn kletterte um 37 Prozent auf 102,6 Milliarden Kronen (13,8 Milliarden Euro). Für 2024 erwartet Novo zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzwachstum von 18 bis 26 Prozent und einen Anstieg des operativen Gewinns von 21 bis 29 Prozent.
Quelle: ntv.de, jga/rts