Wirtschaft

Milliardendeal geschlossenOpenAI zapft Rechenzentren von Amazon an

03.11.2025, 18:03 Uhr
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Der ChatGPT-Entwickler OpenAI ist permanent auf der Suche nach mehr Rechenleistung. (Symbolbild) (Foto: Richard Drew/AP/dpa)

Amazons Cloud-Sparte AWS versorgt im Hintergrund bereits viele Unternehmen mit Rechenleistung. Nun kommt auch die ChatGPT-Firma OpenAI dazu. Die Initiative ist Teil der Bemühungen des KI-Startups, sich von seinem Anteilseigner Microsoft unabhängiger zu machen.

OpenAI hat sich bei Amazon Web Services (AWS) Rechenkapazitäten für das Training und den Betrieb seiner Künstlichen Intelligenz (KI) gesichert. Der insgesamt 38 Milliarden Dollar schwere Deal gewährt OpenAI für zunächst sieben Jahre Zugang zu "hunderttausenden" Chipsystemen des Chipkonzerns Nvidia, die auf den Betrieb Künstlicher Intelligenz zugeschnitten sind.

ChatGPT kam zuletzt nach Angaben von OpenAI auf rund 800 Millionen Nutzer pro Woche. Firmenchef Sam Altman hat Pläne für gewaltige Rechenzentren, die gemeinsam mit Partnern gebaut werden sollen. Dafür wurde etwa mit dem Software-Konzern Oracle eine Vereinbarung im Volumen von 300 Milliarden Dollar geschlossen. Auch beim Investor Microsoft will OpenAI über die Jahre Rechenleistung für 250 Milliarden Dollar beziehen.

Die Initiative ist Teil der Bemühungen von OpenAI, sich von seinem Anteilseigner Microsoft unabhängiger zu machen. Microsoft und OpenAI hatten ihre Partnerschaft in der vergangenen Woche auf eine neue Grundlage gestellt. Künftig wird Microsoft nicht mehr der bevorzugte Cloud-Anbieter für OpenAI sein.

Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters im Juni gesagt, dass das mit 500 Milliarden Dollar bewertete Startup künftig auch auf die Cloud der Alphabet-Tochter Google zurückgreifen will. Die sogenannten Hyperscaler AWS, Google und Microsoft sind die weltgrößten Cloud-Anbieter. Sie wollen im laufenden Jahr jeweils mehrstellige Milliardenbeträge in den Auf- und Ausbau von KI-Rechenzentren investieren.

Ängste vor einer KI-Blase

Unter KI-Entwicklern ist ein regelrechtes Wettrüsten ausgebrochen: Auch etwa Google und der Facebook-Konzern Meta investieren Dutzende Milliarden Dollar pro Jahr für den Ausbau der Computerleistung. Die gewaltigen Ausgaben lösten bereits Ängste vor einer KI-Blase aus - angesichts von Zweifeln, ob das Geld zurückverdient werden kann.

Amazon will sich mit seiner Cloud-Sparte AWS, die bereits viele Unternehmen mit Rechenleistung versorgt, auch als Dienstleister für die KI-Ära etablieren. Der weltgrößte Online-Händler ist auch ein wichtiger Geldgeber des OpenAI-Konkurrenten Anthropic.

Quelle: ntv.de, jki/dpa/rts

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