Wirtschaft

Dow Jones schließt im Plus Optimismus im Bankensektor treibt US-Börsen an

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​Der Dow-Jones-Index gewann 1,0 Prozent auf 32.561 Punkte.

(Foto: REUTERS)

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Die US-Anleger lassen ihre Sorgen um das Bankensystem nach der Notübernahme der Schweizer Credit Suisse zunächst hinter sich. Mit den Meldungen über Maßnahmen zur Stabilisierung des Bankensektors rückt jetzt die Zinsentscheidung zur Wochenmitte wieder stärker ins Bewusstsein.

Mit der nachlassenden Sorge um eine Banken- bzw. Finanzkrise ist es an der Wall Street deutlich nach oben gegangen. Nach der Lösung für die in Schieflage geratene und systemrelevante Credit Suisse deutete sich auch eine Rettung des kleinen Regionalinstituts First Republic Bank in den USA an. Der Kurs sprang um 29,5 Prozent nach oben, er war zuletzt nach Schwierigkeiten der Bank abgestürzt und hatte allein am Vortag 47 Prozent eingebüßt. Befeuert wurde der Kurs von Berichten, wonach JP Morgan daran arbeitet, die Bank zu stützen - es geht um strategische Alternativen wie eine Kapitalerhöhung oder einen Verkauf.

First Republic Bank
First Republic Bank ,26

Der Dow-Jones-Index gewann 1,0 Prozent auf 32.561 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 1,3 Prozent und der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 1,6 Prozent. Dabei standen an der Nyse den 2.441 (Montag: 1.858) Kursgewinnern 627 (1.190) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 67 (92) Aktien. Der Banken-Sektor im S&P-500 erhöhte sich um 3,6 Prozent. Im Dow legten JP Morgan (+2,7%) und Goldman Sachs (+2,5%) kräftig zu. Das US-Finanzministerium soll auch generell unbegrenzte Einlagen-Garantien in Betracht ziehen - andere Quellen sprachen dagegen nur von einer deutlichen Anhebung der Garantien.

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte, dass die Regierung einspringen könnte, um die Einlagen weiterer Banken zu schützen, wenn die Aufsichtsbehörden die Gefahr eines Ansturms auf das Bankensystem sehen. In jedem Fall stützen die Berichte den Aktienmarkt. "Der Aktienmarkt preist keine umfassende Bankenkrise ein", so Marktstrategin Seema Shah von Principal Asset Management.

Zinsentscheidung der US-Notenbank im Fokus

Mit den Meldungen über Maßnahmen zur Stabilisierung des Bankensektors rückte die Zinsentscheidung zur Wochenmitte wieder stärker ins Bewusstsein. "Unsere eigenen US-Volkswirte (...) stimmen mit der Einschätzung überein, dass sich die Fed für 25 Basispunkte entscheiden wird", sagte Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank. Auch die Markterwartung geht von einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte aus, womit die Einschätzungen des Marktes angesichts der Verwerfungen im Bankensektor von vormals höheren Prognosen zurückgekommen sind.

Sichere Häfen waren mit der gestiegenen Risikofreude dank der Entspannung im Bankensektor nicht gefragt. So hielt der Ausverkauf bei den Rentenpapieren an. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um weitere 11,4 Basispunkte auf 3,60 Prozent. Auch der Dollar gab nach einer zwischenzeitlichen leichten Erholung weiter nach. Der Dollar-Index reduzierte sich um 0,1 Prozent.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 1.958,79

Im Fokus stand hier vor allem die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwochabend. Die Zinserwartungen waren zuletzt deutlich zurückgekommen. "Sollte die Fed komplett auf eine Erhöhung verzichten, dann könnten die Börsianer das eher als Warnsignal einer noch viel tiefergehenden Bankenkrise begreifen. Deshalb vermute ich, dass die Fed mit einer weiteren Erhöhung auf 'business as usual' machen wird", so Stratege Thomas Altmann von QC Partners.

Goldpreis gibt deutlich nach

Der Euro zog im Zuge der gestiegenen Risikoneigung dagegen an. Im Handel verwies man auf die Entspannungen im Bankensektor. Die Gemeinschaftswährung legte auf 1,0770 Dollar zu nach einem Tagestief bei 1,0704. Im Tageshoch bei 1,0789 Dollar hatte die Währung den höchsten Stand seit fünf Wochen markiert. Der Goldpreis gab mit der steigenden Risikofreude der Investoren deutlich nach. Der Preis für die Feinunze fiel um 1,9 Prozent auf 1.940 Dollar. Am Vortag war das Edelmetall mit einem Tageshoch von 2.015 Dollar noch auf den höchsten Stand seit April 2022 geklettert.

Euro / Dollar
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Mit der Entspannung im Bankensektor wurde am Ölmarkt auch eine weitere Finanzkrise mit einbrechender Nachfrage ausgepreist. Zum Wochenschluss hatte diese Sorge US-Leichtöl der Sorte WTI auf ein 15-Monats-Tief gedrückt. Für Brent und WTI ging es um bis zu 2,7 Prozent nach oben.

Der Kurs von Exagen fiel um 2,1 Prozent. Das Diagnostikunternehmen war im vierten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Dass Exagen trotz des enttäuschenden Abschneidens den Ausblick auf das erste Quartal anhob und nun optimistischer ist als die Analysten, verpufft. Stanley Black & Decker tendierten 1,3 Prozent fester, nachdem der Werkzeughersteller die Schließung einiger Produktionsstätten angekündigt hat. Von den Einsparungen betroffen sind voraussichtlich mehr als 300 Mitarbeiter.

Quelle: ntv.de, jki/DJ

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