Wirtschaft

Dividende gestrichen Pfandbriefbank bemüht sich um Zuversicht

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Die Pfandbriefbank war zuletzt ins Visier von Leerverkäufern geraten.

Die Pfandbriefbank war zuletzt ins Visier von Leerverkäufern geraten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hohe Zinsen und der anhaltende Trend zum Homeoffice setzen der Pfandbriefbank zu. Der Immobilienfinanzierer muss mehr Geld auf die hohe Kante packen, um etwaige Risiken zu puffern. Für das laufende Jahr rechnet die Bank derweil für eine leichte Entspannung der Lage.

Die von der Immobilienkrise gebeutelte Deutsche Pfandbriefbank (pbb) rechnet für das laufende Jahr mit einer leichten Entspannung am Markt. Die Risikovorsorge werde 2024 niedriger ausfallen, aber immer noch überdurchschnittlich hoch, erklärte die Bank vor der Bilanzpressekonferenz. In den USA dürften die Preise für Gewerbeimmobilien im ersten Halbjahr noch einmal zurückgehen, in Europa werde die Entwicklung moderater sein.

Deutsche Pfandbriefbank
Deutsche Pfandbriefbank 5,12

Im abgelaufenen Jahr hatte die pbb ihre Rückstellungen für faule Kredite auf 212 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Das drückte das Ergebnis vor Steuern von 213 Millionen auf nur noch 90 Millionen Euro. Die Dividende soll deshalb gestrichen werden. Im vergangenen Jahr waren noch 0,95 Euro je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet worden.

"Wir haben einen realistischen Blick auf die aktuelle Marktlage mit ihren Chancen und Risiken", sagte der neue Vorstandschef Kay Wolf. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir gut durch diese zugegebenermaßen schwierige Marktphase kommen werden." Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Pfandbriefbank mit einem geringeren Neugeschäft in einer Bandbreite von sechs Milliarden bis sieben Milliarden Euro. Damit sollte das Bestandsportfolio weitgehend stabil bleiben. Bei steigenden Margen im Neugeschäft sollen die Zins- und Provisionseinnahmen nach zuletzt 485 Millionen nun bei 475 Millionen bis 500 Millionen Euro liegen. Die Aufwandsquote (Cost-Income-Ratio) schätzt der Konzern auf circa 50 Prozent.

Die pbb war in den vergangenen Wochen ins Visier mehrerer Leerverkäufer geraten, die auf einen Kursverfall der Aktie des Immobilienfinanzierers setzten. "Die Lage der pbb mit ihrer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist deutlich besser, als es die jüngsten Kursentwicklungen am Kapitalmarkt suggerieren mögen", betonte Wolf, der erst Ende der vergangenen Woche den Chefposten von Andreas Arndt übernommen hatte. Die pbb müsse sich in diesem Jahr nicht mehr unbesichert am Kapitalmarkt refinanzieren.

Die Bank hat nach eigenen Angaben zu spüren bekommen, dass durch das Zinsumfeld und schwache Vermietungsmärkte die Investmentvolumina in allen Märkten zurückging, besonders im Office-Bereich. Angesichts des mobilen Arbeitens halten sich viele Unternehmen mit der Suche nach Bürofläche zurück, was zu höheren Leerständen führte.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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