Trumps Zölle treffen Kleinpakete Post-Versand in die USA bricht um 80 Prozent ein
06.09.2025, 16:48 Uhr Artikel anhören
DHL nimmt nur noch Privatpakete, die als Geschenke deklariert sind, für den US-Versand an.
(Foto: picture alliance / JOKER)
Die neuen Zölle haben die USA auf dem Postweg vom Rest der Welt abgekoppelt. Laut UN-Zählungen sind binnen einer Woche die Paketlieferungen um 80 Prozent zurückgegangen. Auch die Deutsche Post hat ihren Service wegen Unklarheiten bereits gekappt.
Wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten neuen Zölle ist der Brief- und Paketverkehr in die USA nach UN-Angaben um mehr als 80 Prozent eingebrochen. 88 Postdienstleister aus aller Welt hätten den Versand in die USA seit dem Wegfall einer Ausnahmeregelung für kleine Pakete Ende August ganz oder teilweise eingestellt, teilte die UN-Sonderorganisation Weltpostverein (WPV) mit.
Die Zahl der Sendungen in die USA sei beispielsweise am 29. August - dem Tag des Inkrafttretens der neuen Regeln - im Vergleich zur Vorwoche um 81 Prozent zurückgegangen, erklärte der WPV. Es werde nun eine "neue technische Lösung" gesucht, um eine "Wiederaufnahme der Postdienstleistungen in die Vereinigten Staaten" zu ermöglichen.
Die USA hatten mit Stichtag 29. August bisher geltende Zollausnahmen für Pakete aus aller Welt mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 700 Euro) abgeschafft. Mit dem Wegfall der sogenannten De-minimis-Regel wird für viele Pakete nun der gleiche Zollsatz fällig wie für andere Einfuhren aus dem jeweiligen Herkunftsland - also beispielsweise 15 Prozent für Sendungen aus der EU.
Unklare Regeln: DHL zieht Notbremse
Die neuen Regeln sorgten in vielen Ländern für Einschränkungen, darunter auch in Deutschland. Die Deutsche Post und DHL hatten den Warenversand aus Deutschland in die USA wegen Unklarheiten bei den neuen Regeln schon eine Woche vor dem Wegfall der Zollbefreiung für kleine Pakete eingeschränkt. Für einige Privatsendungen gelten aber weiter Ausnahmen.
Nicht betroffen sind laut DHL private Pakete und Päckchen, die als Geschenke deklariert sind und einen Warenwert von bis zu 100 Dollar (rund 86 Euro) haben. Allerdings warnte das Unternehmen davor, dass diese Sendungen "noch stärker als bisher kontrolliert werden, um einen Missbrauch privater Geschenkesendungen zum Versand kommerzieller Waren zu unterbinden".
Quelle: ntv.de, mau/AFP