Wirtschaft

Microsoft nähert sich Apple Powell gibt der Wall Street den extra Schub

Laut FED-Chef Jerome Powell steht die Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik nicht unmittelbar bevor.

Laut FED-Chef Jerome Powell steht die Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik nicht unmittelbar bevor.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Einen Tag nach dem höchsten Tagesgewinn seit Monaten schließt die Wall Street erneut im Plus. Grund dafür ist die Rede von Fed-Chef Powell, der trotz gestiegener Inflation in den USA vorerst Ruhe bewahren will. Unterdessen nähert sich der Börsenwert von Microsoft einer wichtigen Marke.

Die Wall Street hat am Abend mit Aufschlägen geschlossen. Dass es nur einen Tag nach dem höchsten Tagesgewinn seit über drei Monaten zu weiteren Gewinnen reichte, lag auch am Chef der US-Notenbank, Jerome Powell. Denn der hatte vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses erneut signalisiert, dass die Zentralbank geduldig sein werde, bevor sie ihre Geldpolitik straffe.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 33.946 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,5 bzw. 0,8 Prozent zu. Die technologielastige Nasdaq profitierte von gesunkenen Marktzinsen.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 21.700,39

Im Handel sorgte Powells Bekräftigung, dass die Inflationsentwicklung temporärer Natur sei, für Erleichterung. Denn diese Sicht untermauerte die Markthoffnung, dass geldpolitische Straffungen noch eine Weile auf sich warten lassen.

"Angesichts der Tatsache, dass die Märkte weiterhin sehr empfindlich auf Kommentare von Fed-Vertretern und Inflationserwartungen reagieren, versprechen die nächsten Tage für die Märkte recht ereignisreich zu werden, da zahlreiche Fed-Vertreter auf der Liste stehen", sagte Analyst Lukman Otunuga von FXTM. Altaf Kassam, Leiter der Investmentstrategie bei State Street Global Advisors in Europa, geht davon aus, dass die Stimulusmaßnahmen langsam zurückgefahren würden, allerdings nicht in der unmittelbaren Zukunft.

Dollar verliert an Boden

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Am Devisenmarkt verlor der Dollar mit der Aussicht auf eine kurzfristig weiterhin ultralockere Geldpolitik an Boden, der Dollarindex sank um 0,2 Prozent. Der Euro kletterte im Gegenzug auf 1,1945 Dollar nach einem Tagestief bei 1,1881. Die Renditen am US-Rentenmarkt sanken mit der Perspektive auf das Ausbleiben einer kurzfristigen Zinswende. Die Zehnjahresrendite der US-Staatsanleihen fiel um 2,5 Basispunkte auf 1,47 Prozent.

Der Goldpreis zeigte sich trotz gesunkener Marktzinsen etwas leichter. Die wichtige Unterstützung bei 1.775 Dollar hielt aber. Die Ölpreise tendierten nach der Rally des Vortages auf ein 32-Monats-Hoch leichter. Teilnehmer führten dies auf einen Medienbericht zurück, demzufolge Russland einen Vorschlag zur Ausweitung der Produktion der Gruppe Opec+ erwäge. Auch die US-Förderung stieg zuletzt wieder.

Börsenwert von Microsoft bei fast 2 Billionen Dollar

Microsoft
Microsoft 495,00

Am Aktienmarkt stieg die Aktie des Software-Konzerns Microsoft um 1,1 Prozent. Damit kletterte die Marktkapitalisierung auf rund 1,99 Billionen US-Dollar. Sollte die Marke von 2 Billionen fallen, schlösse das Unternehmen zu Apple auf. Hier lag die Marktkapitalisierung zwar schon bei rund 2,21 Billionen Dollar, doch kommt kein weiteres gelistetes US-Unternehmen auf 2 Billionen Dollar oder mehr.

American Airlines gaben den zweiten Tag in Folge ab - der Kurs verlor weitere 1,5 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte am Vortag mitgeteilt, Hunderte von Flügen zu streichen, um mögliche Belastungen des Betriebs zu verringern. Die Schritte zeugten von den Herausforderungen, die die steigende Nachfragedynamik im Luftverkehr mit sich bringe, hieß es im Handel. Im Gefolge sinken Alaska Air um 1,2 Prozent, Southwest Airlines um 1 Prozent und Delta Air Lines um 0,9 Prozent.

Splunk zogen um 11,3 Prozent an. Das Softwareunternehmen teilte mit, dass die Beteiligungsgesellschaft Silver Lake 1 Milliarde Dollar über Wandelanleihen in das Unternehmen investieren werde. Damit soll Wachstum finanziert werden. Im Handel kam aber besonders gut an, dass auch ein Aktienrückkaufprogramm finanziert werden soll. Tupperware Brands stiegen um 10 Prozent. Das Unternehmen will Aktien zurückkaufen und außerdem Schulden vorzeitig ablösen.

Quelle: ntv.de, jpe/DJ

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