Italienische Modefusion? Prada bahnt Übernahme von Versace an
10.01.2025, 10:29 Uhr Artikel anhören
Versace befindet sich seit 2018 nicht mehr in Familienbesitz der Nachkommen von Designer Gianni Versace.
(Foto: REUTERS)
In Italien könnte es zu einer Fusion zweier bekannter Modehäuser kommen: Schon seit einiger Zeit will die Muttergesellschaft von Versace die Luxusmarke loswerden. Jetzt deutet sich an, dass Prada zuschlagen könnte.
Der italienische Modekonzern Prada streckt einem Medienbericht zufolge seine Fühler nach seinem heimischen Konkurrenten Versace aus. Demnach gehöre das Mailänder Modehaus zu den potenziellen Interessenten für die Übernahme von Versace, berichtete die italienische Tageszeitung "Il Sole 24 Ore". Die Muttergesellschaft Capri Holdings, zu der auch die Luxusmarken Michael Kors und Jimmy Choo gehören, hatte Versace bereits 2023 ins Schaufenster gestellt.
Nachdem der US-Modekonzern Tapestry im November 2024 sein Angebot zurückgezogen hatte, Capri für rund 8,5 Milliarden Dollar zu schlucken, beauftragte Capri die Bank Barclays mit der Prüfung strategischer Optionen. Dazu gehöre auch der Verkauf der Marken Versace und Jimmy Choo, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Einer der Insider schloss nicht aus, dass auch die gesamte Capri-Gruppe zum Verkauf stehen könnte.
Prada lehnte eine Stellungnahme ab. Die Hongkonger Aktien von Prada rutschten fast ein Prozent ins Minus und sind damit auf dem Weg zum dritten Rückgang in Folge.
Tapestry musste das Angebot, Capri zu kaufen, im November 2024 auf Druck der US-Wettbewerbsbehörde FTC zurückziehen. Die Fusion hätte einen Luxusgüterkonzern geschaffen, der mit der europäischen Konkurrenz mithalten sollte. Die US-Wettbewerbshüter aber befürchteten höhere Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher, vor allem bei Handtaschen und Schuhen. Die FTC reichte im April Klage gegen die Übernahme ein.
Quelle: ntv.de, jog/rts/AFP