Wirtschaft

Öl- und Gasexporte Putin bricht seine wichtigste Einnahmequelle weg

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(Foto: picture alliance/dpa/POOL)

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Die Einnahmen aus den Geschäften mit Öl und Gas machen etwa ein Drittel der russischen Staatskasse aus. Lange konnte sich Präsident Putin auf sprudelnde Gewinne verlassen. Doch aktuelle Berechnungen zeigen: Die Einnahmen sinken dramatisch.

Die Einnahmen Russlands aus dem Geschäft mit Öl und Gas haben sich laut dem Finanzportal Bloomberg im Februar dieses Jahres fast halbiert. Die Steuereinnahmen sind demnach gegenüber dem Vorjahr um 46 Prozent eingebrochen. Der russische Staat hat damit in dem abgelaufenen Monat nur noch 512 Milliarden Rubel, umgerechnet knapp sieben Milliarden US-Dollar, verdient.

Nach Berechnungen von Bloomberg schrumpften die Einnahmen aus Rohöl und Erdölprodukten, die im vergangenen Monat noch mehr als zwei Drittel ausmachten, damit um 48 Prozent auf 361 Milliarden Rubel. Zuletzt war der Preis für russisches Öl im Januar offiziellen Angaben aus Moskau zufolge auf unter 50 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gefallen. "Der Durchschnittspreis für Öl der Marke Urals hat sich im Januar 2023 bei 49,48 Dollar pro Barrel gebildet", teilte das russische Finanzministerium Anfang Februar mit. Das entspreche knapp 60 Prozent des Preises im Vorjahresmonat.

Im Dezember hatten die EU und ihre G7-Partner sich auf einen Preisdeckel für russisches Öl geeinigt, um die Einnahmen von Kremlchef Wladimir Putin für seinen vor knapp einem Jahr begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu minimieren. Der von westlichen Industriestaaten festgelegte Preisdeckel auf russisches Öl liegt derzeit bei 60 Dollar pro Barrel. Die 50 Dollar liegen also noch weit darunter - auch, weil Moskau seinen Verbündeten großzügige Rabatte gewährt. Für den russischen Haushalt ist ein solcher Ölpreis der Tageszeitung "Kommersant" zufolge ein Problem. Denn für das laufende Jahr hat die Regierung mit einem Durchschnittspreis von 70 Dollar pro Barrel gerechnet.

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Auch die Zeiten des florierenden Gashandels zwischen Russland und Europa scheinen ein für alle Mal vorbei zu sein. Westliche Sanktionen, die Drosselung der gelieferten Gasmengen durch Russland und schließlich die Beschädigung der Nordstream-Gaspipelines: Das Milliardengeschäft und die wichtigste Einnahmequelle des Kremls sind drastisch eingebrochen. Die Einnahmen aus dem Gasgeschäft sind laut Bloomberg um fast 42 Prozent auf 161 Milliarden Rubel gesunken. Die Lieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 hat Moskau im September wegen angeblicher technischer Probleme eingestellt.

Die Energieeinnahmen machen etwa ein Drittel der russischen Staatshaushalts aus, der angesichts der steigenden Kosten für die Finanzierung des Krieges in der Ukraine mehr denn je unter Druck steht.

Quelle: ntv.de, jki

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