Prognose bekräftigt RTL-Streaming wächst - Werbeeinnahmen steigen
09.08.2024, 13:48 Uhr Artikel anhören
Der Sender RTL Deutschland hat seine Sendezentrale in Köln.
(Foto: picture alliance / Bonn.digital)
Die RTL Group wächst. In den ersten sechs Monaten legen die Umsätze zu. Die Zahl der Nutzer des Streaming-Dienstes RTL+ legt deutlich zu. Operativ fällt das Ergebnis wegen der Kosten für die Fußball-EM etwas geringer aus. An den Jahreszielen hält der MDax-Konzern jedoch fest.
Der Medienkonzern RTL hat im ersten Halbjahr von steigenden Werbeeinnahmen profitiert und mehr umgesetzt. Rückenwind gab es von höheren Streaming-Umsätzen. Die Bertelsmann-Tochter bekräftigte den Ausblick für das Gesamtjahr. Die Konzernerlöse legten auf Jahressicht um 1,8 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro zu, wie die RTL Group mitteilte. Das organische Wachstum betrug ebenfalls 1,8 Prozent. Die TV-Werbeerlöse kletterten um 4,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.
Das operative Ergebnis (EBITA) sank indes von 181 Millionen auf 172 Millionen Euro ab. Grund waren die Ausgaben für TV-Übertragungen - vor allem die Spiele der Fußball-Europameisterschaft. Wegen der Exklusiv-Übertragung von zwölf EM-Spielen konnte RTL als einziger deutscher Privatsender den Zuschauer-Marktanteil steigern.
Im operativen Ergebnis sind auch die Anlaufverluste für das Streaming-Geschäft (RTL+ in Deutschland, M6+ in Frankreich) von 84 Millionen Euro enthalten. Dort sieht sich der Konzern aber auf Kurs: RTL+ habe die Zahl der Abonnenten innerhalb eines Jahres um ein Viertel auf gut 5,6 Millionen ausgebaut. "Wir sind auf dem besten Weg, unsere langfristigen Streaming-Ziele zu erreichen und unser Streaming-Geschäft bis 2026 profitabel zu machen", sagte RTL- und Bertelsmann-Chef Thomas Rabe.
Unter dem Strich stand ein deutlicher Gewinnzuwachs um 312 Prozent auf 173 Millionen Euro. Das lag an zwei Effekten: dem Wegfall der Restrukturierungskosten für das Zeitschriften-Geschäft (Gruner + Jahr) und dem Wertzuwachs der Aktien des US-Werbetechnologiekonzerns Magnite, die RTL beim Verkauf seiner eigenen AdTech-Tochter an die Amerikaner erhalten hatte. Die Umsätze und Gewinne der zum Verkauf stehenden RTL Nederland sind in den bereinigten Konzernzahlen nicht mehr enthalten.
2026 operativ eine Milliarde Euro
"Finanziell hat die erste Jahreshälfte unseren Erwartungen entsprochen, und wir bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr", sagte Rabe. Das bereinigte Ebita soll zwischen 700 und 800 (782) Millionen Euro liegen, nach 782 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz soll auf 6,6 Milliarden Euro steigen.
In zwei Jahren will der Konzern beim operativen Ergebnis an der Milliardenmarke kratzen. Er könne sich vorstellen, dass das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) auf rund eine Milliarde Euro steige, sagte Rabe weiter.
Zudem konkretisierte der Konzern seine Ziele für das Produktionsgeschäft Fremantle: So soll die Sparte das Umsatzziel von drei Milliarden Euro erst 2026 und damit ein Jahr später erreichen. Die um Sondereffekte bereinigte operative Marge (Ebita-Marge) soll dort dann bei rund neun Prozent liegen. Fremantle produziert Inhalte in den Bereichen Unterhaltung, Drama und Film sowie Dokumentationen.
ntv und ntv.de sind Teil der RTL Group.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ