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Sorge um Selbständige Renten-Chefin: Kein Handlungsdruck beim Eintrittsalter

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Viele Selbständige drohen im Alter in die Grundsicherung zu rutschen, warnt die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung.

Viele Selbständige drohen im Alter in die Grundsicherung zu rutschen, warnt die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung.

(Foto: IMAGO/Schöning)

Bis 2031 wird das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre steigen und schon heute werden immer wieder Forderungen nach einer weiteren Erhöhung laut. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung sieht dafür derzeit keine Dringlichkeit. Die gebe es aber umso mehr bei der Vorsorgepflicht für Selbständige.

Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, plädiert für die Einführung einer Altersvorsorgepflicht für Selbstständige noch in dieser Legislaturperiode. "Das Risiko von Selbstständigen, im Alter in der Grundsicherung zu landen, ist deutlich größer als bei abhängig Beschäftigten", sagte Roßbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wir bauen darauf, dass die Bundesregierung die Altersvorsorgepflicht in dieser Legislaturperiode einführt."

Wichtig sei dabei aber auch, dass die Regelungen für alle Beteiligten möglichst einfach und digital umsetzbar seien. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte bereits im Dezember bekräftigt, eine Altersvorsorgepflicht für Selbstständige auf den Weg bringen zu wollen. Roßbach kritisierte: "Wir haben in Deutschland die fast einmalige Situation, dass wir eine so große Personengruppe wie die Selbstständigen nicht obligatorisch versichern. Wir sollten für diese Gruppe eine verpflichtende Alterssicherung vorsehen."

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Das Renteneintrittsalter muss ihrer Ansicht nach derzeit nicht angehoben werden. "Beim Renteneintrittsalter sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt keinen Handlungsbedarf", sagte sie. "Das durchschnittliche Alter, zu dem die Menschen tatsächlich in Altersrente gehen, liegt momentan bei 64,1 Jahren. Bis 2031 soll die Altersgrenze auf 67 steigen. Was als abschlagsfreie Rente ab 63 eingeführt wurde, wächst im gleichen Zeitraum zur Rente ab 65 Jahren auf", fügte sie hinzu.

Zuletzt nutzen immer mehr Menschen die Möglichkeit, über einmalige Beitragszahlungen abschlagsfrei früher in Rente gehen zu können. "Im vergangenen Jahr sind die Einnahmen aus freiwilligen Beiträgen insgesamt um rund 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen - auf 1,9 Milliarden Euro", sagte Roßbach. Der größte Treiber seien dabei die Beiträge gewesen, die zum Abkauf von Abschlägen genutzt worden seien. "Hier haben wir im vergangenen Jahr ein Plus von 45 Prozent im Vergleich zu 2021 verzeichnet", so Roßbach.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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