Von Polizei aufgefunden Rheinmetall-Manager tagelang verschwunden
20.05.2022, 13:11 Uhr
Rheinmetall wartet noch immer auf grünes Licht der Bundesregierung, 100 "Marder" in die Ukraine zu liefern.
(Foto: picture alliance/dpa)
Plötzlich ist ein Geschäftsführer, der beim Rüstungskonzern Rheinmetall für die Panzerproduktion verantwortlich ist, nicht mehr erreichbar. Die Polizei sucht nach dem 51-Jährigen. Tage später finden Beamte ihn. Was ist passiert?
Der Manager, der die Panzerproduktion des Rüstungskonzerns Rheinmetall verantwortet, war mehrere Tage lang verschwunden. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Die Polizei hat ihn nach eigenen Angaben inzwischen aufgefunden, nachdem sie intensiv nach ihm gesucht hatte. Nach Informationen der Zeitung bereitet der Topmanager zurzeit die Lieferung von 100 "Marder"-Panzern an die Ukraine vor, wie es der Konzern angeboten hatte. Der Verfassungsschutz stufe den 51-Jährigen als Geheimnisträger ein.
Am Donnerstag der vergangenen Woche ließ der Manager demnach Termine platzen, Mitarbeiter konnten ihn telefonisch nicht mehr erreichen. Bei Rheinmetall habe man sich Sorgen gemacht, eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben.
Am vergangenen Sonntag fand die Polizei den Mann nach eigenen Angaben -"wohlbehalten". Dem Zeitungsbericht zufolge war der Vermisste allerdings alkoholisiert und musste ärztlich versorgt werden. In einem Fahrzeug in der Nähe der Kasseler Messehallen sei er gefunden worden. Zwischendurch habe der Manager an einem Bankautomaten Geld abgehoben, Überwachungskameras zeigten ihn mit einem Roller. Die Sicherheitsbehörden schließen demnach bisher nichts aus, weder dass der Manager abtauchte noch eine Entführung. Offiziell äußern wollten sie sich nicht.
Schon zum Monatsende sollten nach Konzernangaben die ersten "Marder" fertig instandgesetzt und bereit für die Ukraine sein, doch eine Zusage der Bundesregierung steht nach wie vor aus. Es gebe allerdings genügend Länder, die die Fahrzeuge haben wollen, nicht nur die Ukraine. Rheinmetall ist der größte deutsche Rüstungskonzern und verfügt über große Bestände von gebrauchten Panzern.
Quelle: ntv.de, chl