Ringtausch der Bundesregierung Rheinmetall liefert 15 Leopard-Panzer an die Slowakei
16.11.2022, 12:26 Uhr
2025 will der Düsseldorfer Konzern zwischen 10 und 11 Milliarden Euro Umsatz erzielen.
(Foto: picture alliance / dpa-Zentralbild)
Der Ukraine-Krieg füllt die Taschen deutscher Rüstungskonzerne. Auch Rheinmetall korrigiert seine Gewinnerwartungen für die kommenden Jahre nach oben, da viele NATO-Staaten aufrüsten wollen. Die Slowakei erhält zunächst mehrere Kampfpanzer, nachdem sie Kriegsgerät in die Ukraine lieferte.
Rheinmetall liefert im Zuge des von der Bundesregierung beauftragten Ringtauschs 15 Kampfpanzer an die Slowakische Republik. Dies wurde nun in Brüssel zwischen Vertretern beider Länder und dem Unternehmen vertraglich vereinbart, wie die Rheinmetall AG mitteilte. Neben dem Panzermodell Leopard 2 A4 umfasst der Auftrag ein Munitionspaket sowie integrierte Ausbildungs- und Logistikleistungen. Die slowakischen Streitkräfte geben ihrerseits militärische Ausrüstung zur Unterstützung an die Ukraine ab.
Bei den zur Verfügung gestellten Fahrzeugen handelt es sich um überholte Leopard 2 A4 aus ehemaligen Beständen verschiedener Nutzerstaaten, welche sich im Eigentum von Rheinmetall befinden. Das erste Fahrzeug soll im Dezember 2022 ausgeliefert werden, und die Auslieferung soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
Der Ringtausch soll die Ukraine bei deren Anstrengungen gegen die russische Invasion unterstützen. Dabei geben NATO-Partner Großgerät aus vormals sowjetischer Produktion an die Ukraine ab und erhalten dafür verfügbare Systeme aus westlicher Produktion.
Rheinmetall steckte sich wegen der Aufrüstung in vielen NATO-Staaten für die mittlere Frist höhere Finanzziele. 2025 will der Düsseldorfer Konzern zwischen 10 und 11 Milliarden Euro Umsatz erzielen, wie er anlässlich einer Investorenveranstaltung in Wien mitteilte. Dabei soll die operative Gewinnmarge, an der Rheinmetall maßgeblich seine Profitabilität misst, auf rund 13 Prozent ansteigen.
Für das laufende Jahr hat das im MDax gelistete Unternehmen sich aktuell rund 15 Prozent Umsatzwachstum aus eigener Kraft gegenüber den 5,66 Milliarden Euro Umsatz aus dem Vorjahr vorgenommen bei einer Marge von über 11 Prozent. Auf dem vorangegangenen Kapitalmarkttag im Februar 2021 - vor dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine - hatte Rheinmetall bis 2025 einen Umsatz von rund 8,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt bei einer Marge von 10 Prozent oder mehr.
Seither hat sich mit dem Kriegsausbruch im Februar 2022 die Sicherheitslage in NATO-Staaten deutlich verändert: Rheinmetall erhofft sich etwa aus dem Sondervermögen für die bessere Ausstattung der Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro einen großen Anteil für eigene Aufträge. Der Aktienkurs des Konzerns legte mit dem Kriegsausbruch in Europa sprunghaft zu.
Quelle: ntv.de, lve/DJ/dpa