Lukoil ist nicht in Staatsbesitz Russischer Großkonzern fordert Ende des Krieges
03.03.2022, 21:38 Uhr
Eine Lukoil-Tankstelle in den Niederlanden.
(Foto: imago images/ANP)
Anders als Rosneft und Gazprom ist Lukoil ein privatwirtschaftlicher Erdölkonzern und nicht in staatlicher Hand. Als eines der ersten großen Unternehmen in Russland spricht sich das Unternehmen offenbar für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine aus.
Als eines der ersten großen russischen Unternehmen hat der Erdölkonzern Lukoil ein sofortiges Ende der Kämpfe in der Ukraine gefordert. Der Vorstand "drückt seine Besorgnis über die anhaltenden tragischen Ereignisse in der Ukraine und sein tiefes Mitgefühl für alle von dieser Tragödie Betroffenen aus", erklärte das Unternehmen. "Wir setzen uns für die sofortige Beendigung des bewaffneten Konflikts ein und unterstützen voll und ganz dessen Lösung durch den Verhandlungsprozess und mit diplomatischen Mitteln", hieß es weiter. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hatte am 24. Februar begonnen. Laut Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichte Lukoil den Text auf der Firmenwebseite, diese ist aktuell jedoch nicht erreichbar.
Lukoil betonte, dass es seine Bemühungen fortsetzen werde, "Verbraucher in aller Welt zuverlässig mit Energie zu versorgen" und dass es sich "für die Stärkung des Friedens, der internationalen Beziehungen und der humanitären Beziehungen" einsetze. Lukoil ist im Gegensatz zu anderen wichtigen russischen Energieunternehmen wie Rosneft und Gazprom kein staatlicher Konzern. Laut "Forbes"-Liste für das Geschäftsjahr 2020 ist Lukoil mit einem Umsatz von 71,8 Milliarden US-Dollar nach Gazprom das zweitgrößte Unternehmen Russlands.
Prominente russische Geschäftsleute außerhalb des Landes haben sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Invasion geäußert, aber das Statement von Lukoil gehört zu den ersten derartigen Erklärungen eines großen Unternehmens im Inland. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat der Westen beispiellose Sanktionen gegen Moskau verhängt, was unter anderem den russischen Rubel zum Absturz brachte.
Auch Lukoil ist davon betroffen, am heutigen Donnerstag stoppte die Londoner Börse den Handel der Anteile von 27 Unternehmen mit starken Verbindungen zu Russland, wie der "Guardian" berichtete. Anlass sind laut entsprechender Mitteilung die "Marktbedingungen", die Börse sieht darin eine Maßnahme "zur Aufrechterhaltung geordneter Märkte". Zu den suspendierten Firmen gehören neben Lukoil unter anderem auch Gazprom, Rosneft und Sberbank.
Quelle: ntv.de, tsi/AFP