Konzern hält Wende für gelungen SAP erlöst mehr und verdient weniger
21.04.2023, 08:37 Uhr Artikel anhören
SAP übertrifft im Auftaktquartal die Erwartungen.
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Boni und Abfindungen drücken beim Software-Konzern SAP zu Jahresbeginn auf das Ergebnis. Einnahmen und bereinigter Gewinn übertreffen derweil die Erwartungen. Mitte Mai will das Unternehmen seine Mittelfrist-Ziele präzisieren.
Der Softwareriese SAP ist im ersten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet. Von Januar bis Ende März kletterte das bereinigte Betriebsergebnis (Non-IFRS) auf Jahressicht um zwölf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern mitteilte. Der Umsatz fiel mit 7,4 Milliarden Euro zehn Prozent höher aus. Nach der vom Unternehmen selbst veröffentlichten Schätzung von Visible Alpha hatten Analysten im Schnitt mit sieben Prozent mehr Umsatz und neun Prozent mehr operativem Gewinn gerechnet.
Nach dem Gewinnrückgang des vergangenen Jahres sei die Wende gelungen, erklärte SAP-Chef Christian Klein. Das sei der hohen Wachstumsdynamik bei Cloud-Software zu verdanken, die im ersten Quartal um fast ein Viertel stieg.
Unbereinigt sackte das Betriebsergebnis indes um 45 Prozent ab auf 803 Millionen Euro, der Nettogewinn schrumpfte um knapp ein Fünftel auf 509 Millionen Euro. Die gute Milliarde Unterschied beim operativen Ergebnis liegt an Auszahlungen von Aktien-Boni an Manager und Mitarbeitende sowie an Ausgaben für Restrukturierungen wie Abfindungen an Beschäftigte, die SAP verlassen. In diesem Jahr sollen 3000 der insgesamt 105.000 Stellen wegfallen, der Großteil in den USA.
"Unsere Ergebnisse schaffen eine solide Grundlage für unseren Ausblick für das Gesamtjahr und ermöglichen uns, 2023 zu profitablem Wachstum zurückzukehren", erklärte Finanzchef Dominik Asam. SAP rechnet ab diesem Jahr die vor dem Verkauf stehende Tochter Qualtrics bei Umsatz und Ergebnis heraus. Deshalb wurde der Jahresausblick leicht gesenkt: Das Unternehmen erwartet 2023 ein Betriebsergebnis von 8,6 Milliarden bis 8,9 Milliarden Euro und damit 200 Millionen Euro weniger als zuvor.
Beim Umsatz fallen 1,3 Milliarden Euro weg, sodass die Einnahmen aus Software-Abonnements und -Lizenzen auf 26,9 Milliarden bis 27,4 Milliarden Euro taxiert werden. SAP verkauft den Anteil an dem Datenanalysespezialisten Qualtrics im zweiten Halbjahr für 7,7 Milliarden Dollar an Silver Lake. SAP kündigte an, die mittelfristigen Ziele am 16. Mai zur hauseigenen Messe Sapphire zu aktualisieren.
Quelle: ntv.de, jwu/rts