Wirtschaft

Abfindungsprogramm heiß begehrt SAP streicht mehr Stellen als geplant

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Im Januar stellt SAP ein Restrukturierungsprogramm vor: Um sich für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz zu rüsten, sollen 8000 Mitarbeiter gehen. Die Aussicht auf Abfindung oder Vorruhestand kommt bei den Beschäftigten so gut an, dass der Softwarekonzern nun noch mehr Jobs abbauen will.

Europas größter Softwarehersteller SAP weitet sein Stellenabbauprogramm wegen der Annahmebereitschaft vieler Beschäftigter aus. Statt 8000 Stellen sollen nun 9000 bis 10.000 der derzeitigen Jobs abgebaut werden, wie die Walldorfer nach US-Börsenschluss mitteilten. Am Ende des zweiten Quartals gab es 105.315 Stellen - und damit schon fast 3000 weniger als drei Monate zuvor.

SAP hatte Anfang des Jahres angekündigt, Tausende Stellen abzubauen, um sich für die Ära der Künstlichen Intelligenz aufzustellen. Gleichzeitig sollten in diesem Bereich neue Jobs geschaffen werden. Anfang Juni hatte das "Handelsblatt" berichtet, dass das Abfindungs- und Vorruhestandsprogramm bei den Angestellten auf größeres Interesse stößt als erwartet.

"Es gibt eine höhere Akzeptanzquote in unserem Freiwilligenprogramm", sagte CEO Christian Klein nun in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen für das zweite Quartal. Dank Neueinstellungen und Umschulungsmaßnahmen soll die Zahl der Mitarbeiter Ende 2024 aber weiterhin in etwa dem Stand zum Jahresende 2023 entsprechen. Es seien zudem Vorkehrungen getroffen worden, dass die notwendigen Fähigkeiten nicht verloren gehen. SAP habe sich das Recht vorbehalten, bestimmte Anträge auf Abfindungen nicht zu akzeptieren, "um sicherzustellen, dass das Fähigkeitenprofil letztlich genau da sein wird, wo wir es haben wollen", sagte Finanzvorstand Dominik Asam. Das sei auch mit den Sozialpartnern vereinbart.

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Die Gesamtkosten für das Programm sieht SAP nun bei 3 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr wurden Restrukturierungaufwendungen von 2,9 Milliarden Euro erfasst. Auf das zweite Quartal entfielen 0,6 Milliarden Euro. SAP hatte das Umbauprogramm im Januar ins Leben gerufen und gleichzeitig höhere Investitionen in Wachstumsbereiche angekündigt. Für die Abfindungsangebote hatte der Konzern zunächst 2,2 Milliarden Euro Rückstellungen gebildet.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/DJ

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