Immer noch in Design-Phase Sam Altman will nicht mehr auf seinen 2018 bestellten Tesla warten
04.11.2025, 14:56 Uhr Artikel anhören
Seit 2017 in der Entwicklung: Der neue Roadster soll laut Musk "verrückter" werden als "alle James-Bond-Autos zusammengenommen".
(Foto: picture alliance / Newscom)
2017 hat Elon Musk erstmals den neuen Tesla Roadster vorgestellt, der das schnellste Serienfahrzeug jemals werden soll. Nur wird er bis heute nicht produziert. Musks Intimfeind Sam Altman zieht nun öffentlichkeitswirksam seine Bestellung zurück - lässt dem Tesla-Chef zufolge aber ein entscheidendes Detail weg.
Die Bosse von Telsa und OpenAI, Elon Musk und Sam Altman, verbindet eine tiefe, grundsätzliche Abneigung. Seit einer kurzen Phase der Zusammenarbeit nach der Gründung des inzwischen führenden KI-Unternehmens streiten sich die beiden Technologie-Visionäre sowohl um Grundsatzfragen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz zum Wohl der Menschheit im Allgemeinen, als auch um die Ausrichtung und die Milliarden von OpenAI im Besonderen. Allerdings sind es nicht nur die großen Themen und Summen, die die beiden Milliardäre entzweien. Neuester öffentlicher Streitpunkt: eine Bestellung von Altman bei Tesla aus dem Jahr 2018.
Altman postete bei X den Screenshot einer E-Mail vom Juli 2018, in der ihm eine Anzahlung von 45.000 US-Dollar für einen neuen Tesla Roadster bestätigt wurde. Zuvor hatte Altman offenbar bereits 5000 Dollar für die "Reservierung" des Fahrzeugs bezahlt. Den "neuen" Roadster hatte Musk im Jahr zuvor vorgestellt und angekündigt, es würde das "schnellste Serienauto, das jemals produziert wurde" werden. Allerdings wird das Fahrzeug bis heute nicht produziert.
"Eine Geschichte in drei Akten", schrieb Altman auf X. Und weiter: "Ich war wirklich auf das Auto gespannt! Und ich verstehe die Verzögerungen. Aber 7,5 Jahre warten, ist eine lange Zeit." In weiteren Screenshots dokumentierte Altman, wie er eine Rückerstattung von 50.000 US-Dollar forderte und von Tesla eine automatische E-Mail als Antwort erhielt, die seine Anfrage nicht bearbeitete.
Musk reagierte auf Altmans Post und wies darauf hin, dass dieser nur einen Teil der Geschichte erzähle. "Und du hast vergessen, Akt vier zu erwähnen, in dem dieses Problem gelöst wurde und du innerhalb von 24 Stunden eine Rückerstattung erhalten hast", schrieb Musk, nicht ohne eine persönliche Beleidigung nachzuschieben: "Aber das liegt in deiner Natur."
Gerichtsverfahren um OpenAI noch nicht abgeschlossen
Der Roadster befindet sich laut Teslas jüngstem Quartalsbericht weiterhin in der "Design-Entwicklungsphase". Zuletzt machte auch der bekannte Technologie-YouTuber Marques Brownlee öffentlich, seine Reservierung für den Tesla Roadster aufgrund der langen Wartezeit storniert zu haben. Musk allerdings hält weiter unbeirrt daran fest, dass das Modell bald kommen werde. Im Podcast "Joe Rogan Experience" erklärte der Tesla-Chef: "Wir nähern uns der Vorstellung des Prototyps". Das Fahrzeug werde "verrückte Technologie" beinhalten. "Wenn man alle James-Bond-Autos zusammennimmt", so Musk, werde der neue Tesla Roadster noch "verrückter als das".
Bei einem anderen Streitthema zwischen Musk und Altman hat sich letzterer inzwischen weitgehend durchgesetzt: Zu Beginn dieser Woche gab OpenAI bekannt, dass es seine lange geplante Umstrukturierung in die gemeinnützige OpenAI Stiftung und eine gewinnorientierte sogenannte Public Benefit Corporation namens OpenAI Group umsetzen wird.
Musk war Mitgründer und früherer finanzieller Unterstützer von OpenAI, verließ jedoch 2018 den Vorstand und äußerte sich kritisch über Altmans Führung. "OpenAI wurde als Open-Source-Non-Profit-Unternehmen gegründet, um als Gegengewicht zu Google zu dienen, aber jetzt ist es zu einem geschlossenen, maximal profitablen Unternehmen geworden, das effektiv von Microsoft kontrolliert wird. Das war nicht meine Absicht," schrieb Musk in einem Tweet aus dem Jahr 2023.
Später reichte Musk Klage gegen Altman und OpenAI ein und beschuldigte das Startup, seine Non-Profit-Mission durch die Partnerschaft mit Microsoft zu verletzen. Musk scheiterte zwar bislang bei dem Versuch, die Umwandlung von OpenAI mithilfe einer gerichtlichen Verfügung zu stoppen. Das Hauptsacheverfahren ist allerdings noch nicht abgeschlossen.
Quelle: ntv.de, mbo