Wirtschaft

Nachfrage steigt nur langsam Sartorius kappt bereits gesenkte Prognose - Anleger nervös

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Sartorius erwartet Erlösrückgänge um fast ein Fünftel.

Sartorius erwartet Erlösrückgänge um fast ein Fünftel.

(Foto: picture alliance/dpa)

Gefüllte Lager und zurückhaltende Kunden zwingen den Pharmazulieferer Sartorius zur zweiten Prognosesenkung innerhalb weniger Monate. Anleger werfen die Papiere auf den Markt. Der Kurs fällt auf das Niveau der Corona-Frühphase. Dem Abwärtssog können sich auch andere Werte der Branche nicht entziehen.

Mit einer Kappung seiner Jahresprognose hat der Laborzulieferer Sartorius Anleger verschreckt. Die Nachfrage erhole sich nur zögerlich, vor allem Kunden aus China und den USA seien zurückhaltend bei Investitionen, teilte der Göttinger DAX-Konzern mit. Für 2023 werde nun ein währungsbereinigter Umsatzrückgang von etwa 17 Prozent und eine operative Rendite (Ebitda-Marge) von etwas über 28 Prozent erwartet. Zudem stellte Vorstandschef Joachim Kreuzburg die Mittelfristziele auf den Prüfstand und will diese im Januar aktualisieren.

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An der Börse wurde die Geschäftsentwicklung mit Missfallen aufgenommen. Die Aktien brachen an der Frankfurter Börse um fast 14 Prozent ein und notierten so niedrig wie zuletzt in der Anfangszeit der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Die schlechten Nachrichten belasteten auch einige andere Dax-Werte aus der Gesundheitsbranche: Merck, Qiagen und Siemens Healthineers gaben teils um mehr als vier Prozent nach.

Die Analysten von Jefferies erklärten, Investoren gingen schon jetzt davon aus, dass die mittelfristigen Aussichten heruntergeschraubt würden. Die Aktie dürfte vorerst unter Druck bleiben. Sollten die Prognosen für 2025 im Januar 2024 nach unten angepasst werden, könnte sich die Stimmung bei den Anlegern wieder ändern. Die Fachleute von Berenberg erklärten, sie erwarteten in Zukunft wieder zuversichtlichere Aussagen von Sartorius und anderen Unternehmen der Branche. Wenn der Lagerabbau abgeschlossen sei, rückten die Fundamentaldaten wieder in den Blick.

Insgesamt seien die Schwankungen in der Branche in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, dazu kämen Unsicherheiten aufgrund der geopolitischen Lage, erklärte das Management. Kreuzburg hatte erst im Juni die Prognose wegen einer schwächeren Nachfrage gesenkt und zuletzt ein Umsatzminus von rund 10 bis 15 Prozent sowie eine Marge von rund 30 (Vorjahr: 33,8) Prozent in Aussicht gestellt.

In den ersten neun Monaten brach der Umsatz auf Jahressicht nun um 18 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro ein, währungsbereinigt ein Rückgang von rund 16 Prozent. Das operative Ergebnis(Ebitda) brach nach vorläufigen Zahlen von knapp 1,1 Milliarden auf 733 Millionen Euro ein. Die Marge lag bei rund 29 (Vorjahreszeitraum: 33,8) Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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