Wirtschaft

Laborausrüster kassiert Prognose Sartorius verschreckt Anleger - Aktie bricht ein

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Die Sartorius-Aktie gab um bis zu 15 Prozent nach.

Die Sartorius-Aktie gab um bis zu 15 Prozent nach.

(Foto: picture alliance / Swen Pfoertner)

Angesichts einer anhaltenden mauen Nachfrage kappt Laborausrüster Sartorius seine Jahresziele. Analysten reagieren erschrocken über das Ausmaß. Anleger reagieren äußerst nervös. Auch ein Konkurrent bekommt die Unsicherheit zu spüren.

Der Laborausrüster Sartorius hat Anleger mit einer Gewinnwarnung verprellt. Die Aktien sackten in der Spitze um 15 Prozent auf 302 Euro ab- der niedrigste Wert seit fast drei Jahren und der höchste Kursverlust seit acht Monaten. Im Sog von Sartorius gaben auch die Aktien von Merck um mehr als fünf Prozent nach - der Pharma- und Technologiekonzern bietet ebenfalls Produkte für die Pharmaforschung und Arzneimittelherstellung an.

Sartorius
Sartorius 194,65

Die bereits von ihnen erwartete Senkung der Ziele von Sartorius sei stärker als befürchtet ausgefallen, erklärten die Analysten der Berenberg Bank. Das Ausmaß der Gewinnwarnung gebe Anlass zur Sorge, hieß es auch von Morgan Stanley. "Der neue Ausblick liegt unter den pessimistischsten Erwartungen des Marktes."

Sartorius senkte am Freitagabend seine Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich und rechnet für das laufende Jahr nun mit einem Rückgang des Umsatzes um rund 10 bis 15 Prozent. Bisher war Sartorius von einer kleinen einstelligen Zuwachsrate ausgegangen. Auch die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) werde mit rund 30 Prozent nicht wie erwartet an das Vorjahresniveau von 33,8 Prozent anknüpfen. Das Unternehmen sprach von einer "anhaltenden allgemeinen schwachen Nachfragedynamik". Die Lager der Kunden aus der Biopharma-Branche seien nach der Corona-Pandemie voller als gedacht, ihr Abbau dauere daher länger.

An seinen Mittelfristzielen bis 2025 hielt das Göttinger Unternehmen zwar fest. Nach Einschätzung der Analysten von Morgan Stanley ist das Erreichen dieser Ziele aber schwieriger und ungewisser geworden. Merck hatte bereits im Mai seine Ziele für die Laborsparte auf ein organisches Wachstum von plus zwei Prozent bis hin zu einem Minus von zwei Prozent gesenkt, nachdem das Unternehmen ursprünglich von einem leichten bis moderaten organischem Wachstum ausgegangen war. Das Ausmaß der Prognosesenkung bei Sartorius deute darauf hin, dass die Merck-Sparte wohl eher am unteren Ende der Prognosespanne liegen wird oder möglicherweise eine weitere Senkung der Ziele anstehen könnte, hieß es von Morgan Stanley.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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