Strafen für Iran und Russland Sind Sanktionen Abschreckung oder längst Alltag?
25.04.2024, 11:00 Uhr Artikel anhören
Sanktionen werden den Iran nicht dazu bringen, keine Drohnen mehr zu bauen, sagt der Politologe Anton Peez.
(Foto: picture alliance/dpa/Iranische Armee/Zuma Press)
Sanktionen sind klare Signale des Westens. Doch wirken sie auch? Das Mullah-Regime nimmt sie zum Anlass, um gegen die USA zu wettern. Wladimir Putin kennt anscheinend jedes Schlupfloch. Ergeben Sanktionen Sinn oder treiben sie die Staaten enger zusammen?
Der Iran gehört neben Russland und Nordkorea zu den weltweit am stärksten sanktionierten Ländern. Vom Angriff auf Israel hat ihn das nicht abgehalten. Auch Russland, gegen das seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine massiv Sanktionen verhängt wurden, setzt den Krieg nach mehr als zwei Jahren noch immer fort.
Gerade bei großen Staaten sei eine unmittelbare Reaktion auf Sanktionen eher unwahrscheinlich, erklärt der Politologe Anton Peez im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Der Iran werde nicht aufhören, Drohnen zu bauen, die Produktion könne sich allerdings verlangsamen und verteuern, sagt er. Zudem müsse der Iran bei der Herstellung möglicherweise auf minderwertiges Material zurückgreifen. Sanktionen wirken über Jahre, nicht Tage.
Haben Russland und Iran die Folgen der Sanktionen längst einkalkuliert? Treiben wir etwa die Länder damit nicht nur enger zusammen, sondern auch verstärkt nach China? Und: Hätte ein schärferes Durchgreifen nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 Putin in die Schranken weisen können? In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit Anton Peez über Sanktionen, Schlupflöcher und auch darüber, ob man den Erfolg überhaupt seriös messen kann.
Anton Peez ist Politikwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt. Er forscht am Peace Research Institute Frankfurt (PRIF), das ist das Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung. Anton Peez beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Wirtschaftssanktionen und mit Normen in der internationalen Politik.
Was muss Deutschland tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Andrea Sellmann im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten.
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Quelle: ntv.de