Fusion mit BMW und Daimler Sixt zeigt Interesse an Carsharing-Bund
17.08.2017, 14:04 Uhr
Erich Sixt zeigte sich vor Monaten noch skeptisch gegenüber eine Kooperation mit Daimler.
(Foto: imago/Sven Simon)
Die Gerüchte über eine Zusammenlegung der Carsharing-Dienste Car2Go und DriveNow halten sich seit Monaten. Ohne Zustimmung des zunächst widerwilligen Partners Sixt ist eine Fusion unmöglich - doch der Autovermieter scheint nun einzulenken.
Der Autovermieter Sixt hat Gespräche mit BMW und Daimler über eine Fusion der Carsharing-Dienste Car2Go und DriveNow durchblicken lassen. Darauf deutete Vorstandschef Erich Sixt hin, dessen Unternehmen 50 Prozent der Anteile an DriveNow hält.
In einer Telefonkonferenz lehnte Sixt zwar eine Stellungnahme ab, deutete aber eine mögliche Fusion an. Noch im März hatte der Vorstandsvorsitzende gesagt, er sei an den Gesprächen nicht beteiligt. "Heute gibt es keinen Kommentar. Natürlich ist das etwas anderes als die letzte Aussage. Warum sich das so lange hinzieht? Das ist nicht unser Verschulden."
Details wollte er nicht nennen. Die Frage, ob er grundsätzlich zu einem Ausstieg aus der Kooperation mit BMW bereit sei, ließ der Vorstandschef offen. Er verwies darauf, dass die Kundenzahlen wüchsen und die Expansion weitergehe. DriveNow sei "mit großem Abstand die Nummer 1 im Carsharing-Markt". Sixt betonte: "Wir haben hier ein Juwel im Portfolio."
Sixt-Fusion mit Car2Go noch undenkbar
Sixt hatte 2011 gemeinsam mit BMW die Carsharing-Firma DriveNow gegründet. Als im Dezember Spekulationen über eine Fusion mit Daimlers Dienst Car2Go aufkamen, teilte Sixt mit, dies komme für ihn nicht infrage und sei ohne seine Zustimmung nicht möglich.
"Die gesamte Infrastruktur und IT-Technik des Carsharing liegt bei uns", sagte Sixt bereits vor mehreren Monaten. BMW stelle nur die Fahrzeuge. "Die Software ist unser geistiges Eigentum." Sein Unternehmen verfüge über Vetorecht bei etwaigen Annäherungsversuchen von BMW und Daimler beim Carsharing. "Wir haben ein Exklusivrecht in Europa." In den USA ist der bayerische Autohersteller unter dem Namen ReachNow in ausgewählten Städten selbst als Carsharing-Anbieter tätig ist.
Quelle: ntv.de, mba/rts