Detski Mir verkaufte SS-Modellsoldaten Skandal-Spielzeugladen stolpert aufs Parkett
07.02.2017, 16:31 Uhr
Detski-Mir-Zenter in Moskau.
(Foto: REUTERS)
Aufgemalte Nazi-Uniformen auf Spielzeugsoldaten machten Detski Mir weltbekannt. Nun wagt der russische Konzern den Sprung an die Börse. Die Papiere drohen zum Ladenhüter zu werden.
Eigentlich sollte der Börsengang bei Russlands Spielzeuggiganten Detski Mir (Deutsch: Kinderwelt) umgerechnet 1,2 Milliarden Euro in die Kasse spülen. Doch kurz vor Ende der Zeichnungsfrist ist klar: Mehr als rund 900 Millionen Euro werden es wohl nicht, wie russische Medien berichten.
Die Papiere von Detski Mir werden wohl zum Ladenhüter. Dabei sind die Russen durchaus vollmundig mit ihren Versprechungen: 50 Prozent des Gewinns will Detski Mir an die Aktionäre ausschütten. Wie viel der Konzern umsetzt, ist nicht bekannt.
Detski Mir betreibt in Russland 500 Spielzeugläden. Die Kette war das Symbol der glorreichen sowjetischen Nachkriegszeit. Ihr Image im Ausland bekam aber herbe Flecken, als Detski Mir vor zwei Jahren Spielzeugsoldaten im Maßstab 1:9 mit aufgemalten Nazi-Uniformen ins Programm nahm.
1947 wurde das erste Detski-Mir-Kaufhaus eröffnet, erst im Jahr 2000 hingegen schlossen sich mehrere Spielzeugläden unter der Dachmarke Detski Mir zusammen. Hinter Detski Mir steht der russische Konzern Sistema, der zuletzt umgerechnet elf Milliarden Euro Umsatz auswies.
Quelle: ntv.de, cas