Bodenpersonal bekommt mehr Lohn Tarifstreit an Berliner Flughäfen gelöst
28.03.2017, 07:29 Uhr
Landeanflug auf Schönefeld - neue Streiks des Bodenpersonals sind nun vom Tisch.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Streik des Bodenpersonals legt die Hauptstadt-Flughäfen Tegel und Schönefeld drei Tage lahm. Die Gewerkschaft Verdi will einen höheren Stundenlohn erzwingen. Nun finden die Konfliktparteien einen Kompromiss.
Im Tarifstreit beim Bodenpersonal der Berliner Flughäfen ist nach Angaben der Gewerkschaft Verdi eine Einigung erzielt worden. In vier Erhöhungsschritten würden die Stundenlöhne deutlich bis 2019 steigen, in einigen Vergütungsgruppen bis zu 1,90 Euro, teilte Verdi mit. Der Tarifkompromiss beinhalte eine Laufzeit des Vertrages über drei Jahre und ein Volumen von etwa 14 Prozent, die Arbeitgeber sprachen von 13 Prozent mehr.
Unter der Vermittlung des früheren Berliner Innensenators Ehrhart Körting sei es zudem gelungen, den Flächentarifvertrag zu erhalten, erklärte Verdi weiter. So könnten die mehr als 2000 Beschäftigten an den beiden Airports Tegel und Schönefeld bei den fünf Firmen, die Bodenverkehrsdienste anbieten, von der Einigung profitieren. "Wir mussten umfangreiche und auch schmerzliche Kompromisse eingehen, um die Lösung zu ermöglichen, aber auch die Arbeitgeber haben sich schließlich bewegt", sagte Verdi-Verhandlungsführer Enrico Rümker.
"Wir sind sehr froh, dass wir eine Lösung am Verhandlungstisch finden konnten", sagte der Sprecher des Forums der Bodenverkehrsdienstleister Berlin-Brandenburg, Tim Alexandrin. Die Arbeitgeberseite sei "bei dem jetzt erreichten Abschluss bis an die Grenzen des Leistbaren gegangen und teilweise darüber hinaus". Wichtig sei aber gewesen, durch die dreijährige Laufzeit "langfristige Planungssicherheit zu schaffen". Auch Alexandrin dankte Körting für seine Vermittlung.
Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann sagte: "Die Einigung der Tarifpartner ist eine gute Nachricht." Ein stabiler und reibungsarmer Luftverkehr sei von zentraler Bedeutung für die deutsche Hauptstadt Berlin. "Airlines, die Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste und die Berliner Wirtschaft haben nun Planungssicherheit für die nächsten drei Jahre."
Verdi hatte Mitte März zu Streiks aufgerufen und die Airports in Tegel und Schönefeld für drei Tage fast komplett lahmgelegt. Die Gewerkschaft hatte eine Erhöhung des Stundenlohns um einen Euro auf zwölf Euro gefordert. Die Arbeitgeberseite hatte eine Erhöhung des gesamten Lohnvolumens von acht Prozent über drei Jahre angeboten.
Um den Konflikt endgültig beizulegen ist nun noch die Zustimmung der Verdi-Mitglieder nötig. Die Urabstimmung soll nach Gewerkschaftsangaben in der kommenden Woche stattfinden.
Quelle: ntv.de, hul/rts/dpa/AFP