Schrittweiser Verkauf der Firma Testament von Giorgio Armani regelt Zukunft des Modehauses
12.09.2025, 10:59 Uhr Artikel anhören
Giorgio Armani hat keine Kinder. Sein Erbe geht unter anderem an seine Schwester.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
In der Modebranche ist lange unklar, was aus dem Armani-Imperium werden soll. Nach dem Tod von Schöpfer und Hauptaktionär Giorgio Armani taucht nun dessen Testament auf. Er macht darin einige klare Vorgaben.
Der verstorbene Modeschöpfer Giorgio Armani hat in seinem Testament den schrittweisen Verkauf seines Modehauses oder als Alternative einen Börsengang verfügt. Wie aus einer Kopie des Testaments hervorgeht, sollen die Erben innerhalb von 18 Monaten einen Anteil von 15 Prozent an dem Unternehmen verkaufen. Zwischen drei und fünf Jahren nach Armanis Tod sollen weitere 30 bis 54,9 Prozent an denselben Käufer gehen.
Alternativ solle ein Börsengang angestrebt werden, heißt es in dem Testament weiter. Vorrang als Käufer solle dem Luxusgüterkonzern LVMH, dem Kosmetikriesen L'Oreal, dem Brillenhersteller EssilorLuxottica oder anderen Konzernen eingeräumt werden, mit denen Armani Geschäftsbeziehungen unterhielt.
Der vergangene Woche im Alter von 91 Jahren verstorbene Modeschöpfer war der alleinige Hauptaktionär des Unternehmens, das er in den 1970er Jahren mit seinem verstorbenen Partner Sergio Galeotti gegründet hatte. Bis zuletzt behielt er die alleinige kreative und unternehmerische Kontrolle.
Armani hinterlässt keine Kinder. Erben sollen seine Schwester Rosanna, zwei Nichten und ein Neffe, die im Unternehmen tätig sind, sowie sein langjähriger Mitarbeiter Leo Dell'Orco und eine Stiftung sein.
Armani hat seine Marke zu einem globalen Konzern ausgebaut, der von Haute Couture über Parfums bis hin zu Hoteleinrichtungen reicht und jährlich Umsätze in Milliardenhöhe erwirtschaftet. Die Zukunft des Imperiums galt als eine der großen offenen Fragen der Modebranche. Armani hatte Übernahmeangebote, unter anderem von der Agnelli-Familie und Gucci, stets zurückgewiesen. Auch einen Börsengang hatte er abgelehnt, um die Unabhängigkeit seines Unternehmens zu wahren.
Quelle: ntv.de, rog/rts