Wirtschaft

"Tod durch China" Trump setzt auf Peking-Kritiker

So sieht der Film "Tod durch China" die Handelspolitik der Volksrepublik.

So sieht der Film "Tod durch China" die Handelspolitik der Volksrepublik.

(Foto: Screenshot Youtube "Death by China")

Diese Entscheidung Donald Trumps dürfte Chinas Regierung verärgern: Die künftige Handelspolitik der USA wird von einem Mann geprägt, der Peking alles andere als wohlgesonnen ist.

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat einen Chef für den neu gegründeten Handelsrat im Weißen Haus gefunden: Peter Navarro. Der Ökonom ist ein ausgewiesener Kritiker von Chinas Handels- und Militärpolitik - und hat Trump bereits während des Wahlkampfes beraten. Navarro wird künftig die Handels- und die Industriepolitik der USA beaufsichtigen.

Seine Bücher tragen Titel wie "Tod durch China" und "Lauernder Tiger. Was Chinas Militarismus für die Welt bedeutet". Navarro argumentiert in seinen Veröffentlichungen, dass sich die USA in einem Wirtschaftskrieg mit China befinden. Zudem fordert er, dass die US-Regierung deshalb eine harte Haltung gegenüber der Volksrepublik einnehmen müsse.

"Ich habe vor Jahren eines von Peters Büchern über Amerikas Handelsprobleme gelesen und war von der Klarheit seiner Argumente beeindruckt und der Gründlichkeit seiner Forschung", zitiert die "Financial Times" den künftigen Präsidenten. "Er hat präzise den Schaden dokumentiert, den die Globalisierung den amerikanischen Arbeitern zufügt."

Es ist zwar durchaus zweifelhaft, dass Trump das nicht näher bezeichnete Buch tatsächlich gelesen hat. Schließlich hatte der künftige Präsident bei diversen Gelegenheiten gesagt, dass er grundsätzlich keine Zeit zum Lesen habe, weil er zu beschäftigt sei.

Im Wahlkampf sagte er dann in einem Interview mit "Fox News" lieber: "Ich lese Passagen, ich lese Abschnitte, ich lese Kapitel – für mehr fehlt die Zeit." Und der Mann, der Trumps Bestseller "The Art of the Deal" geschrieben hat, Tony Schwarz, sagte derweil: In den 18 Monaten, die er mit Trump verbrachte, habe er nie ein Buch auf dessen Schreibtisch oder anderswo in dessen Wohnung oder Büro gesehen.

Aufruf zum Boykott

Das ändert allerdings nichts daran, dass Trump bereits im Wahlkampf China heftig kritisiert hatte – und auf der Linie seines Beraters Navarro liegt. Er wirft der Regierung vor, Exporte in die USA durch unfaire Mittel wie Subventionen und eine künstlich niedrig gehaltene Währung voranzutreiben – und zugleich Exporte von US-Unternehmen nach China zu behindern. "Das ist der größte Diebstahl in der Weltgeschichte", so Trump.

In einem Statement bezeichnete Trump Navarro als "visionären Ökonomen", der eine Handelspolitik entwickeln werde, die "unser Handelsdefizit vermindert, unser Wachstum erhöht und helfen wird, den Exodus unserer Jobs zu stoppen".

In dem Dokumentarfilm zu seinem Buch "Tod durch China", drückt Navarro es so aus: "Helfen Sie, Amerika zu verteidigen und beschützen Sie Ihre Familie – kaufen Sie nicht 'Made in China'". Später ist in einer Animation zu sehen, wie ein chinesisches Messer in die Abbildung der USA sticht – und dafür sorgt, dass Blut in Strömen fließt.

Die Ernennung Navarros dürfte in Peking aufmerksam registriert werden.

Quelle: ntv.de, jga

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