Mit China droht neuer Streit Trump will 144-jähriges Abkommen kippen
17.10.2018, 19:23 Uhr
Die Versandraten für Päckchen aus China sind stark reduziert.
(Foto: REUTERS)
Chinesische Pakete werden zu deutlich günstigeren Konditionen in die USA verschickt als andersherum. Diese Praxis geht auf ein Postabkommen zurück, das aus dem Jahr 1874 stammt. US-Präsident Trump will damit nun Schluss machen.
US-Präsident Donald Trump hat ein neues Mittel gefunden, um China im Handelsstreit unter Druck zu setzen. Auf Anraten seines Wirtschaftsberaters Peter Navarro wolle Trump ein 144 Jahre altes Postabkommen aufkündigen, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf hochrangige Regierungskreise. Durch die Vereinbarung konnten chinesische Unternehmen bislang zu stark reduzierten Versandraten Päckchen in die USA schicken und dortige Wettbewerber preislich unterbieten.
Die ursprünglich von 1874 stammende und insgesamt 192 Staaten umfassende Regelung war laut dem Bericht 1969 so angepasst worden, dass arme und Entwicklungsländer - inklusive China - deutlich besser gestellt sind als wohlhabendere Staaten in Europa und Nordamerika. Dies habe jedoch dazu geführt, dass der US-Markt mit billigen Konsumgütern aus China überschwemmt wird. Trump wolle die Aktion im Laufe des Mittwochs verkünden, sie sei Teil eines konzertierten Vorgehens gegen unfaire Handelspraktiken Chinas, die seine Regierung anprangert.
China und die USA stecken seit Monaten in einem Handelskonflikt, überziehen sich gegenseitig mit Strafzöllen und immer neuen Drohungen. Die USA kritisieren vor allem das hohe Handelsdefizit mit China, außerdem wirft Präsident Trump der Volksrepublik Diebstahl geistigen Eigentums vor.
Chinas Exportüberschuss mit den USA ist inmitten des Handelsstreits auf ein Rekordhoch gestiegen. Im September lag er bei 34,13 Milliarden Dollar und damit gut drei Milliarden Dollar höher als im August. Seit Jahresbeginn summiert sich der Überschuss auf 225,79 Milliarden Dollar - vor einem Jahr waren es noch 196,01 Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/rts/AFP