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Wegen Streit um Trump-Daten Twitter muss 350.000 Dollar Strafe zahlen

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Zwar sind Trumps Tweets öffentlich einsehbar. Das Unternehmen verfügt aber auch über nicht-öffentliche Informationen wie Kurznachrichten nur an bestimmte Personen.

Zwar sind Trumps Tweets öffentlich einsehbar. Das Unternehmen verfügt aber auch über nicht-öffentliche Informationen wie Kurznachrichten nur an bestimmte Personen.

(Foto: imago images/Rüdiger Wölk)

Im Rahmen seiner Ermittlungen zum Sturm auf das Kapitol will US-Sonderermittler Jack Smith das Twitter-Konto des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump durchleuchten. Der Konzern übergibt die angeforderten Daten allerdings nur widerwillig - und verspätet. Das hat jetzt eine Strafe zur Folge.

Die kürzlich in X umbenannte Onlineplattform Twitter ist zu einer Strafe von 350.000 Dollar (rund 320.000 Euro) verurteilt worden, weil sie Dokumente zum Nutzerkonto von Ex-Präsident Donald Trump nicht rechtzeitig an Sonderermittler Jack Smith übergab. Das geht aus einem öffentlich gemachten Urteil eines Bundesberufungsgerichts in der Hauptstadt Washington hervor. Smith hatte vergangene Woche eine Anklage gegen Trump wegen dessen Versuchen erwirkt, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen.

Laut dem jetzt bekannt gewordenen Gerichtsurteil hatte der vom Justizministerium eingesetzte Sonderermittler im Januar erfolgreich einen Durchsuchungsbeschluss beantragt, der Twitter verpflichtete, Daten und Dokumente zu Trumps Nutzerkonto @realDonaldTrump zu übergeben. Smith erreichte zudem, dass Twitter niemanden über diesen Durchsuchungsbeschluss informieren darf - auch Trump nicht.

Das Unternehmen des Technologie-Milliardärs Elon Musk ging juristisch gegen diese Geheimhaltungsanordnung vor und übergab deswegen zunächst nicht die von Smith angeforderten Dokumente. Eine Richterin verlangte von dem Internetunternehmen daraufhin unter Androhung eines Zwangsgeldes eine Übergabe der Dokumente. Weil dies erst drei Tage nach der gesetzten Frist vollständig erfolgte, verhängte die Richterin eine Strafe von 350.000 Dollar. Twitter zog daraufhin vor ein Berufungsgericht, unterlag aber Mitte Juli. Diese bislang unter Verschluss gehaltene Entscheidung gegen die Onlineplattform wurde jetzt bekannt - mehr als eine Woche nach der Anklageerhebung gegen Trump.

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Zwar sind Trumps Tweets öffentlich einsehbar. Das Unternehmen verfügt aber auch über nicht-öffentliche Informationen wie Kurznachrichten nur an bestimmte Personen, Entwürfe von Tweets, Standortdaten und Gerättyp, der zum Senden von Tweets verwendet wurde. Trump erklärte in seinem sozialen Netzwerk Truth Social, das Justizministerium habe "heimlich meinen Twitter-Account angegriffen und darauf geachtet, mich nicht über diesen großen 'Anschlag' auf meine Bürgerrechte zu informieren".

Smith wirft dem Ex-Präsidenten vor, mit rechtswidrigen Mitteln versucht zu haben, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen. Trump hatte nach seiner Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden unter anderem falsche Wahlbetrugsvorwürfe erhoben und versucht, eine Bestätigung von Bidens Wahlsieg zu verhindern. Am 6. Januar 2021 stürmten schließlich radikale Trump-Anhänger das Kapitol in Washington, als dort Bidens Wahlsieg endgültig zertifiziert werden sollte. Trump, der bei der Präsidentschaftswahl im November 2024 das Weiße Haus zurückerobern will, wird unter anderem Verschwörung zum Betrug an den USA zur Last gelegt. Der 77-jährige Republikaner hat in allen vier Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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