Wall Street schließt unverändertUS-Anleger hoffen auf Santa-Claus-Rally

Zum Jahresendspurt hoffen die US-Anleger noch auf kräftige Zuschläge. Der Weihnachtshandel tritt allerdings auf der Stelle, weil die Umsätze dünn sind. Der US-Einzelhändler Target gerät weiter unter Druck, weil ein aktivistischer Investor einsteigt.
Die US-Börsen haben den Handel nach den Weihnachtsfeiertagen bei geringen Umsätzen nahezu unverändert beendet. Anleger warten darauf, ob eine sogenannte Santa-Claus-Rally stattfindet. Damit wird ein saisonales Phänomen bezeichnet, bei dem der S&P 500 in den letzten fünf Handelstagen des Jahres und den ersten beiden des neuen Jahres zulegt. Allgemein hofften die Anleger auf Zinssenkungen und starke Unternehmensgewinne im kommenden Jahr. "Das Jahr 2026 dürfte für die Märkte ein Jahr der Bewährung werden", sagte Brian Jacobsen, Chefökonom bei Annex Wealth Management. "Die Unternehmen müssen greifbare Produktivitäts- und Margengewinne aus KI und anderen Investitionen vorweisen."
Der Einstieg eines aktivistischen Investors erhöhte derweil den Druck auf den US-Einzelhändler Target, der seit Jahren hinter seine Konkurrenten zurückfällt. Der Investor Toms Capital Investment Management (TCIM) habe eine bedeutende Beteiligung erworben, berichtete die Zeitung "Financial Times". Über die Höhe des Anteils und mögliche Forderungen wurde zunächst nichts bekannt. Die Target-Aktie schloss daraufhin 3,1 Prozent im Plus.
Der Konzern aus Minneapolis hatte seit drei Quartalen in Folge sinkende vergleichbare Umsätze verzeichnet. Die Aktie hat in diesem Jahr mehr als 28 Prozent an Wert verloren. Das Unternehmen kämpft mit angespannten Haushaltsbudgets der Verbraucher und Unsicherheiten durch Zölle. Um das Wachstum wieder anzukurbeln, ernannte der Einzelhändler im August den langjährigen Manager Michael Fiddelke zum neuen Chef. Target teilte mit, man führe einen regelmäßigen Dialog mit der Investment-Community. Die oberste Priorität sei es, zum Wachstum zurückzukehren.
Hintergrund der Entwicklung sind hausgemachte Probleme und ein schwieriges Marktumfeld. Bereits im Mai hatte Target seine Jahresprognose gesenkt, nachdem die Quartalsumsätze überraschend stark gefallen waren. Als einen Grund für die schwache Entwicklung nannte das Unternehmen die Kehrtwende bei seiner Politik zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) im Januar. Dies hatte einige loyale Kunden verärgert und zu Boykottaufrufen geführt. Zudem belasten die Zurückhaltung der Verbraucher bei nicht lebensnotwendigen Ausgaben, Probleme in der Warenwirtschaft und die Abhängigkeit von Importen aus China das Geschäft. Während die Target-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten 40 Prozent verlor, legte die von Costco um 30 Prozent zu und die von Walmart verdoppelte sich sogar.