Wirtschaft

Schwung der Vorwoche ist weg US-Anleger tasten sich vorsichtig voran

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Aus den anstehenden Inflationsdaten erhoffen sich Anleger Aufschluss über den Kurs der Fed.

Aus den anstehenden Inflationsdaten erhoffen sich Anleger Aufschluss über den Kurs der Fed.

(Foto: REUTERS)

Kurz vor Veröffentlichung der US-Inflationsdaten halten sich die Anleger an der Wall Street mit klaren Positionierungen zurück, die US-Börsen schließen ohne klare Richtung. Bei den Einzelwerten geht es für Boeing deutlich nach oben.

Nach der jüngsten Rally haben sich die Anleger an der Wall Street zum Wochenstart vorsichtig gezeigt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent höher auf 34.337 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab dagegen 0,2 Prozent auf 13.767 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,1 Prozent auf 4411 Punkte ein. Die wichtigsten US-Indizes hatten sich in diesem Monat deutlich erholt. Treiber waren zuletzt besser als erwartete Firmenbilanzen und Spekulationen auf nicht weiter steigende Zinssätze.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 21.798,70

Mit Spannung warteten Investoren nun auf die US-Inflationsdaten für Oktober, um daraus Schlüsse für den weiteren Zinspfad der US-Notenbank Fed zu ziehen. "Wenn die Zahlen im Jahresvergleich weiterhin rückläufig sind, dann besiegelt das die Tatsache, dass die Fed im Dezember nicht erhöhen wird und höchstwahrscheinlich mit der Anhebungskampagne fertig ist", sagte Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Spartan Capital Securities. Es wird damit gerechnet, dass die Verbraucherpreise im Oktober um 3,3 Prozent gestiegen sind, nach 3,7 Prozent im September. Experten gehen davon aus, dass die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise auf ihrem für das Inflationsziel der Fed noch zu hohen Niveau verharren dürfte.

Zur allgemeinen Unsicherheit trug auch die Rating-Agentur Moody's bei, die am Freitag den Rating-Ausblick für die USA auf "negativ" von zuvor "stabil" gesenkt hatte. Damit drohen dem Land eine Herabstufung in näherer Zukunft und in der Folge auch teurere Kredite. Die Rating-Agenturen Fitch und S&P haben den USA bereits ihr Triple-A-Rating entzogen.

Am Rohölmarkt vertrieb unterdessen ein Bericht der Opec fürs Erste die Sorgen der Investoren über die schwächelnde Nachfrage in den USA und China. "Der monatliche Ölmarktbericht der Opec schien sich gegen Nachfragesorgen zu wehren und verwies auf eine übertrieben negative Stimmung in Bezug auf die chinesische Nachfrage", sagte Craig Erlam, Marktanalyst bei Oanda. Zugleich erhöhte die Opec ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage im Jahr 2023 leicht und blieb bei ihrer relativ hohen Prognose für 2024. Die Preise für die Sorte Brent aus der Nordsee und das US-Öl WTI zogen daraufhin um jeweils rund 1,5 Prozent auf 82,73 Dollar beziehungsweise 78,46 Dollar je Fass an.

Boeing
Boeing 196,68

Bei den Einzelwerten ließ ein 50 Milliarden Dollar schwerer Großauftrag aus Dubai Boeing-Aktien um mehr als vier Prozent abheben. Die staatliche Fluggesellschaft Emirates und ihre Schwestergesellschaft flyDubai orderten bei der Eröffnung der Dubai Airshow 125 Großraumflugzeuge des Airbus-Rivalen. Für Rückenwind sorgte auch ein Bericht der Agentur Bloomberg, demzufolge China die Wiederaufnahme von Bestellungen für Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max erwäge. Dies würde sich in den nächsten sechs bis 18 Monaten positiv auf das Ergebnis von Boeing auswirken, sagte Thomas Hayes vom Hedgefonds Great Hill Capital.

Dagegen gab der Fahrdienstvermittler Lyft um fast fünf Prozent nach. Anlegern stieß sauer auf, dass sich die Google-Muttergesellschaft Alphabet von ihrer Beteiligung an dem Uber-Rivalen trennte.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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