Wirtschaft

Trotz Sicherheitswarnung US-Chiphersteller Micron investiert Millionen in China-Geschäft

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Micron gehört zu den vier größten Halbleiterherstellern der Welt.

Micron gehört zu den vier größten Halbleiterherstellern der Welt.

(Foto: picture alliance / CFOTO)

Laut chinesischer Aufsichtsbehörde stellen Produkte von Micron ein Sicherheitsrisiko dar. Das hält den Chip-Hersteller jedoch nicht davon ab, sein Engagement in China zu stärken. Geplant sind Investitionen von 600 Millionen US-Dollar.

Der US-Speicherchiphersteller Micron will sich weiter in China engagieren und in den nächsten Jahren rund 600 Millionen US-Dollar dort investieren. "Dieses Investitionsprojekt zeigt Microns unerschütterliches Engagement für sein China-Geschäft und sein Team", wird Micron-Chef Sanjay Mehrotra in einer Mitteilung zitiert, die kürzlich auf WeChat gepostet wurde.

Micron will am Standort in der chinesischen Stadt Xian eine neue Produktionslinie für die Herstellung von mobilen DRAM-, NAND- und SSD-Produkten einrichten. Die Investition beinhalte auch den Kauf von Verpackungsanlagen von einer in Xian ansässigen Tochtergesellschaft des taiwanesischen Unternehmens Powertech Technology Inc, die Micron seit 2016 in der Fabrik verwende.

Durch die Investition schafft der US-Hersteller laut eigenen Angaben 500 weitere Arbeitsplätze. Erst im Mai hatte eine chinesische Aufsichtsbehörde wegen angeblicher Sicherheitsrisiken vor der Verwendung von Bauteilen von Micron gewarnt. Die Produkte stellten massive Sicherheitsrisiken für die Lieferkette der kritischen Informations-Infrastruktur der Volksrepublik dar, dazu zählen Telekommunikationsunternehmen und staatliche Banken. Doch auch E-Commerce-Riese Alibaba ist ein Abnehmer der Speicherchips. Für Micron ein schwerer Schlag. Ungefähr elf Prozent seines Jahresumsatzes macht der Konzern aus Idaho in China.

China selbst will die landeseigene Fertigung von Halbleiterchips stärken, konnte sogar bereits Erfolge erzielen. Ein Problem sind jedoch Cutting-Edge-Chips, die neuesten und fortschrittlichsten Modelle, die auf dem Markt verfügbar sind. Peking investiert massiv, immerhin werden die Chips für Militär und KI gebraucht. Aktuell bestehen noch Abhängigkeiten, unter anderem von Japan, USA, Südkorea und Taiwan.

Quelle: ntv.de, tkr/rts

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