Gedämpft durch technische Gründe US-Inflation im November fällt niedriger aus als erwartet

Im Herbst erleben die USA den längsten Regierungs-Shutdown ihrer Geschichte. Das behindert auch die Ermittlung der Inflationsdaten: Im Oktober gibt es keine Zahlen, im November verzögert sich die Erhebung bis Monatsende. Entsprechend fällt das Ergebnis aus.
In den USA ist die Inflation im November offensichtlich im Zusammenhang mit dem Regierungs-Shutdown weniger hoch ausgefallen als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit 3,1 Prozent gerechnet. Die Kerninflation - also die Jahresteuerung ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel - lag im November bei 2,6 Prozent.
Die Ermittlung der Inflationsdaten war zuletzt durch den 43-tägigen US-Verwaltungsstillstand im Zuge des Haushaltsstreits stark beeinträchtigt. Der Shutdown im Herbst war der längste in der US-Geschichte. Für Oktober waren die gewöhnlich monatlich veröffentlichten Inflationszahlen ersatzlos entfallen, weil die Preisdaten nicht erhoben werden konnten.
Für die nun veröffentlichten November-Zahlen verzögerte sich die Datenerhebung bis zum Monatsende. Zu diesem Zeitpunkt boten Einzelhändler jedoch bereits feiertagsbedingte Rabatte an, was die ermittelte Inflationsrate gedämpft haben dürfte. Volkswirte erwarten für Dezember eine Beschleunigung des Preisauftriebs. In den zwölf Monaten bis September waren die Verbraucherpreise um 3,0 Prozent gestiegen.
Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Daten genau im Blick, da sie nicht nur für einen florierenden Arbeitsmarkt, sondern auch für Preisstabilität sorgen soll. Die Federal Reserve senkte ihren Leitzins dennoch in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte. Er liegt jetzt in einer Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Begründet wurde die erneute Lockerung der Geldpolitik mit Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt.