Wirtschaft

Starker Gewinnrückgang vermeldet US-Konjunktureinbruch setzt Buffett zu

Der 88-jährige Buffett steht seit mehr als fünf Jahrzehnten
an der Spitze von Berkshire Hathaway.

Der 88-jährige Buffett steht seit mehr als fünf Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway.

(Foto: REUTERS)

Die abflauende US-Konjunktur geht auch an Börsen-Guru Buffet nicht spurlos vorbei: Der Gewinn der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway des Investors fällt stärker als von Experten erwartet. Seine Barreserven legen hingegen zu - und setzten den 88-Jährigen unter Druck.

Der US-Staranleger Warren Buffett hat mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway einen starken Gewinnrückgang erlitten. Doch dass die Geschäfte im vergangenen Quartal angesichts der schwächeren US-Wirtschaft nicht ganz so rund liefen, hielt die 88-jährige Investorenlegende nicht davon ab, einen neuen Rekord an überschüssigen Cash-Reserven anzuhäufen.

Damit dürfte der Anlage- und Übernahmedruck weiter ansteigen - viele Aktionäre sehnen schon lange Buffetts nächsten großen Deal herbei. Im zweiten Quartal fiel das operative Ergebnis von Berkshire Hathaway im Jahresvergleich um elf Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar (5,5 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Samstag in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska mitteilte.

Die abflauende US-Konjunktur machte sich in der Bilanz bemerkbar, besonders das wichtige Versicherungsgeschäft rund um den US-Branchenriesen Geico warf deutlich weniger Geld ab. Den Nettoüberschuss steigerte Berkshire zwar von 12,0 Milliarden auf 14,1 Milliarden Dollar. Buffett selbst rät jedoch stets davon ab, dieser Zahl viel Beachtung zu schenken.

Seit Einführung einer neuen Bilanzierungsmethode, durch die der Marktwert unrealisierter Investmentgewinne laufend ausgewiesen werden muss, ist das Ergebnis starken Schwankungen unterworfen. Deshalb ist es nach Ansicht Buffetts kein guter Indikator mehr für die Geschäftsentwicklung.

Aktionäre fiebern auf nächsten Deal hin

Zu Berkshire Hathaway gehören an die 90 Unternehmen, hinzu kommen diverse Aktienpakete börsennotierter Großkonzerne wie Coca-Cola, Wells Fargo, Apple oder seit diesem Jahr auch Amazon. Börsen-Guru Buffett führt das Konglomerat seit mehr als 50 Jahren und wird wegen seines Riechers für Geldanlagen auch das "Orakel von Omaha" genannt. Dank seines glücklichen Händchens für Investments zählt Buffett seit Jahren zu den reichsten Menschen der Welt - zuletzt schätzte das US-Magazin "Forbes" sein Vermögen auf 80,5 Milliarden Dollar.

Trotz des schwächeren Betriebsgewinns legten die Barreserven von Berkshire Hathaway im abgelaufenen Quartal abermals deutlich zu. Ende Juni saß Buffett auf liquiden Mitteln von rund 122 Milliarden Dollar - damit wurde der bisherige Rekordwert von Ende 2017 in den Schatten gestellt. Aktionäre sehen das viele überschüssige Geld allerdings eher skeptisch, sie fiebern schon lange auf einen großen Deal hin. Auch Buffett selbst würde die Mittel lieber in Übernahmen stecken. Er tut sich aber schon seit geraumer Zeit schwer, attraktive Firmen zu finden, die seinen Preisvorstellungen entsprechen.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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