Auf 3,75 bis 4,00 Prozent US-Notenbank hebt Leitzins erneut massiv an
02.11.2022, 19:01 Uhr
Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell stehen unter Zugzwang.
(Foto: REUTERS)
Der Schritt kommt nicht ganz unerwartet: Die US-Notenbank hebt den Leitzins zum vierten Mal in Folge außergewöhnlich kräftig an. Sie erhöht ihn erneut um einen Dreiviertel-Prozentpunkt - auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilt.
Die US-Notenbank Federal Reserve bekämpft die hartnäckig hohe Inflation mit dem vierten großen Zinsschritt in Folge. Sie schraubte den Leitzins erneut um einen Dreiviertel-Prozentpunkt nach oben - auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. An den Finanzmärkten war damit gerechnet worden. Denn die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell stehen bei einer Inflationsrate von zuletzt 8,2 Prozent unter Zugzwang.
Angesichts gemischter Signale aus der Wirtschaft rätseln Investoren, ob die Zentralbank zum Jahresende eine langsamere Gangart bei den Zinserhöhungen anschlägt oder das Tempo beibehält. Die Fed ließ sich nicht in die Karten schauen und erklärte, beim Tempo weiterer Straffungsschritte wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen im Blick zu halten.
Auf der Pressekonferenz mit Powell dürften Experten daher insbesondere auf Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs achten. An den Terminmärkten laufen bereits Wetten, dass es im Dezember nur noch um einen weiteren halben Punkt nach oben gehen könnte. Auch Spekulationen auf Zinssenkungen in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 nahmen zuletzt wieder zu.
Manche Ökonomen rechnen damit, dass der US-Wirtschaft im Zuge der Zinserhöhungen die Puste ausgeht und eine Rezession ausbricht. Das Bruttoinlandsprodukt war im Sommer ungeachtet der hohen Inflation und steigender Zinsen jedoch noch gewachsen. Der Immobilienmarkt kühlt mittlerweile aber ab, während sich der Arbeitsmarkt noch robust zeigt.
Quelle: ntv.de, ghö/rts