Umsatz bricht dramatisch ein Uber-Rivale Didi meldet Milliardeneinbußen
30.12.2021, 07:37 Uhr
(Foto: REUTERS)
Der Börsenstart von Didi an der Wall Street im Sommer 2021 verläuft vielversprechend. Der Fahrdienstvermittler gerät aber wegen "schwerwiegenden Verstößen" ins Visier der Cyberspace-Aufsichtsbehörde in Peking. Die Didi-App wird aus chinesischen Stores verbannt - das hat nun finanzielle Folgen.
Der chinesische Fahrdienstvermittler Didi hat im dritten Jahresquartal einen Nettoverlust von umgerechnet 4,2 Milliarden Euro verzeichnet. Wie aus den Geschäftszahlen des Uber-Rivalen hervorgeht, ist vor allem das heimische Mobilitätsgeschäft für den drastischen Einbruch verantwortlich. Vom zweiten auf das dritte Quartal sank der Gesamtumsatz des Unternehmens um nahezu 13 Prozent.
Bereits im Sommer war der Tech-Konzern ins Visier der chinesischen Regulatoren geraten, die laut Berichten den nur wenige Tage zuvor absolvierten Börsengang von Didi im Ausland hatten verhindern wollen. Die Cyberspace-Aufsichtsbehörde in Peking ordnete die Löschung der Didi-App aus chinesischen App Stores an und sprach nach einer Untersuchung von "schwerwiegenden Verstößen" bei der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten durch das Unternehmen. Seither sind die Aktienwerte von Didi um rund zwei Drittel gesunken. Die Aufsichtsbehörden in Peking haben zuletzt eine ganze Reihe chinesischer Internet-Firmen untersucht und strengere Regeln für sie angekündigt.
Anfang Dezember hatte Didi angekündigt, seinen Rückzug von der Börse in New York zu planen und für 2022 eine Notierung in Hongkong anzustreben. Insidern zufolge soll das Delisting in New York bis spätestens Juni 2022 über die Bühne gebracht werden. An der Hongkonger Börse löste die Entscheidung von Didi gemischte Gefühle aus. Sie deute darauf hin, dass der chinesische Staat die Technologiebranche weiter an der kurzen Leine halten will, sagte Anlagestratege Kenny Ng vom Vermögensverwalter Everbright Sun Hung Kai.
Bei der Aktienemission an der Wall Street Ende Juni hatte das 2012 gegründete Unternehmen rund 4,4 Milliarden Dollar erlöst und damit den größten Börsengang eines chinesischen Konzerns in den USA seit der Neuemission von Alibaba gestemmt. Seither sind die Didi-Aktien drastisch gefallen. Der japanische Technologieinvestor Softbank hält 21,5 Prozent an Didi. Ein weiterer Großinvestor ist Uber.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/rts