Wirtschaft

Verbraucher zahlen 364 Millionen Ungenutzter Ökostrom geht ins Geld

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Die erzeugte Windenergie lag im ersten Quartal um rund ein Fünftel über dem Vorjahreszeitraum - das ist schlecht für den Verbraucher.

(Foto: imago images / Fotoagentur Nordlicht)

Im ersten Quartal wurde deutlich mehr Ökostrom produziert, als benötigt. Der Überschuss muss abgeregelt werden. Die Kosten in Millionenhöhe trägt der Verbraucher. Dabei könnte die Politik dafür sorgen, dass der Strom nicht verloren geht.

Um die 3,3 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom werden im ersten Quartal des Jahres wegen Überlastung der Stromnetze nicht genutzt und müssen abgeregelt werden. Die Kosten dafür trägt der Verbraucher. Zum Jahresauftakt belaufen sich die Ausgleichszahlungen auf 364 Millionen Euro für nicht genutzten Ökostrom.

Das lag vor allem an sehr viel Wind: Die erzeugte Windenergie lag im ersten Quartal um rund ein Fünftel über dem Vorjahreszeitraum. Ein Grund für die Entwicklung sei der mangelnde Leitungsausbau von Nord nach Süd, kritisierte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) - der zugleich eine alternative Nutzung des produzierten Stroms fordert. Die erwartete Ausgleichszahlung von 364 Millionen Euro lag damit rund 50 Prozent höher als im ersten Quartal 2018.

Normalerweise erhalten Produzenten von Ökostrom eine Einspeisevergütung, die auf die Stromkunden umgelegt wird - oder eben Geld für die Nicht-Einspeisung. Im gesamten vergangenen Jahren wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur 654 Millionen Euro als Ausgleich gezahlt. "Solange mehr Ökostrom produziert wird als die Netze aufnehmen können, sollte die Politik den Weg frei machen, damit der erzeugte Strom nicht abgeregelt werden muss, sondern genutzt werden kann - zum Beispiel an der privaten Ladesäule oder durch Power-to-Gas-Technologien", teilte der Verband mit.

Eine ähnliche Forderung hatten die Ministerpräsidenten der norddeutschen Länder aufgestellt. Mit den 3,3 Milliarden Kilowattstunden hätten sechs Millionen E-Autos ein Vierteljahr lang fahren können, erklärte der BDEW. Die Energie hätte auch ausgereicht, so viel "grünes Gas" zu produzieren, um 100.000 Haushalte ein Jahr lang zu beheizen.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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